Die Sanierung der Luegbrücke wirft ihre Schatten voraus. Mehr als 2,5 Millionen LKW donnern jährlich über den Brenner, im selben Zeitraum kommen mehr als 14 Millionen PKW dazu. Deshalb hat der Tiroler Landtag auf Initiative der Liste Fritz einen Antrag mit Maßnahmen gegen den Ausweichverkehr und Umwegtransit beschlossen. „Bevor am Brenner alles steht, braucht es konkrete Maßnahmen gegen den zu erwartenden Ausweichverkehr über Osttirol und den Reschenpass. In Osttirol ist die Zunahme des Verkehrsaufkommens bereits jetzt zu verspüren. Über den Felbertauern sind im Vorjahr 3.800 Kraftfahrzeuge pro Tag gefahren. Das ist ein Plus von 9 Prozent. In Lienz an der B100 ist der Verkehr von 2021 auf 2022 um 1.160 Fahrten auf knapp 22.000 Fahrten gestiegen. Der absolute Verkehrswahnsinn spielt sich allerdings in Sillian ab. Dort ist der Verkehr auf der B 100 regelrecht explodiert. Und zwar um 38 Prozent. Das sind im Jahresdurchschnitt bereits jetzt schon täglich rund 5.700 Fahrten durch die engen Straßen der Marktgemeinde. Ein unzumutbarer Zustand für die verkehrsgeplagte Bevölkerung“, so Sint, der durch die Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerstrecke eine weitere Steigerung des Verkehrsaufkommens in Osttirol erwartet. „Es ist zu befürchten, dass zum vielen hausgemachten LKW- und PKW-Verkehr noch der Transitverkehr und aufgrund der Einspurigkeit der Luegstrecke auch noch der Ausweichverkehr dazukommt“, zeigt Sint auf. Aus diesem Grund hat der Tiroler Landtag bereits im Juli auf Initiative der Liste Fritz ein Maßnahmenprogramm gegen diesen Ausweichverkehr beschlossen. „Bis dato kennt der Tiroler Landtag aber keinen Stand der Planungsarbeiten. Wir wollen wissen, welche Maßnahmen überhaupt machbar sind und welche zur Entlastung der Bevölkerung schlussendlich umgesetzt werden. Das ist bis jetzt noch nicht passiert!“, so Sint, für den die Zeit drängt. „In wenigen Tagen wird die Luegbrücke aufgrund von Asphaltierungsarbeiten vorübergehend einspurig geführt. Wir sehen, dass es rasch Maßnahmen braucht, um die Bevölkerung in Osttriol zu schützen“, ist Sint überzeugt.

Ja zu Umfahrung Sillian – Nordvariante ist zu prüfen

Sillian ist ein Nadelöhr und der viele Verkehr dort ist nicht nur eine Belastung für die Bevölkerung sondern auch gefährlich. Wir wollen und müssen eine neue Transitstrecke durch Osttirol unbedingt verhindern, trotzdem spricht sich die Liste Fritz für eine Umfahrung für Sillian aus. „Für uns ist es unumgänglich, mehrere Varianten der Verkehrsentlastung zu prüfen. Auch und gerade die Nordvariante ist unvoreingenommen zu prüfen. Derzeit zwängen sich tagtäglich zahlreiche LKW und PKW mitten durchs Dorf. Die Sicherheitslage ist prekär, auch ist es leider schon zu Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang gekommen. Das ist eine unerträgliche Situation“, erklärt Markus Sint.

Deshalb verlangt die Liste Fritz eine ergebnisoffene Prüfung aller Umfahrungsvarianten für die Marktgemeinde. „Das ist ein Projekt für die nächsten Generationen. Deshalb halte ich es für notwendig, auch die Variante Nordumfahrung durch den Berg gründlich und unvoreingenommen zu prüfen und nicht nur auf eine Südumfahrung zu setzen, die vielleicht kurzfristig billiger ist, aber langfristig teurer, weil sie unverhältnismäßig viel Grund und Boden verbraucht. In Zeiten des grassierenden Bodenfraßes ist das nicht vernünftig!“