Neues Straßenbauprojekt nicht zeitgemäß

„Die geplante Umfahrung Aldrans ist ein gewaltiges Straßenbauprojekt, das komplett aus der Zeit gefallen ist. Während Tirol und die Welt von den Folgen des Klimawandels, vom sorgsamen Umgang mit Grund und Boden, ja vom Bodensparen redet, beschließt die Mehrheit aus Bürgermeisterliste und Grünen im Gemeinderat von Aldrans dieses bodenfressende und naturzerstörende Straßenneubauprojekt vertiefend zu planen. Es geht dabei um 40.000 Quadratmeter grüne Wiese, es geht um ein unberührtes Waldstück, um einen kleinen Bach, um ein Naherholungsgebiet samt Kinderspielplatz und um die Lebensgrundlage einiger aktiver und praktizierender Bauern in Aldrans. Obwohl die betroffenen Bauern als Grundstückseigentümer klipp und klar mündlich und schriftlich festgestellt haben, dass sie ihre Gründe nicht freiwillig für diesen Straßenneubau hergeben werden, fährt die Mehrheit der Bürgermeisterliste und tatsächlich auch die Grünen über die Grundstückseigentümer drüber, nimmt Enteignungen in Kauf und beschließt vertiefende Planungen. Diese rücksichtslose Drüberfahrerpolitik, die wir Steuerzahler mit weiteren zig Tausend Euro an Planungskosten bezahlen müssen, ist für uns als Liste Fritz komplett falsch und gehört sofort gestoppt. Richtig ist es, zuerst alle gelinderen Maßnahmen zur Verkehrsbeschränkung und Lärmvermeidung im Dorfzentrum zu setzen, die Wirksamkeit dieser Entlastungsmaßnahmen zu überprüfen und erst dann, wenn diese Maßnahmen nicht geholfen haben, weitere Schritte zu planen. Jetzt die Planungen gegen den Willen der Betroffenen weiterzutreiben, dadurch Tausende Euro Steuergeld zu verschwenden und am Schluss Grundeigentümer und Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist die falsche Politik!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest, der sich vor drei Wochen mit Anrainern und betroffenen Grundeigentümern bei einem Lokalaugenschein in Aldrans selbst ein Bild von der Situation gemacht hat.

Umfahrung keine Lösung

Für die Liste Fritz löst der geplante und höchst umstrittene Straßenneubau mitten durch die schönsten grünen Wiesen von Aldrans auch das Verkehrsproblem nicht. „Diese neue Straße mitten durch die Felder, den Wald und das Naherholungsgebiet sowie die Lebensgrundlage einiger Bauern verlagert einen geringen Teil des Verkehrs, aber löst kein Verkehrsproblem. Natürlich brauchen die betroffenen Bürger im Dorfzentrum Entlastung vor dem Verkehr zu den Hauptstoßzeiten in der Früh, mittags und abends, sie brauchen Entlastung vor dem Lärm, aber dafür braucht es keine millionenteure neue Straße, sondern eine Vielzahl von Maßnahmen im Dorfzentrum, etwa eine Ampelregelung, Geschwindigkeitsbegrenzungen, eine Verbesserung des Taktverkehres für den öffentlichen Verkehr. Das sehen nicht nur die betroffenen Bauern und Grundeigentümer so, das sehen auch immer mehr Bürger so. Offensichtlich verliert der Bürgermeister von Aldrans auch in seiner eigenen Liste den Rückhalt für diesen Straßenneubau. Wenn 4 von 10 seiner Gemeinderäte gestern gegen seine Linie gestimmt haben, zeigt das, dass seine eigene Liste in der Frage Straßenneubau tief gespalten ist. Umso erstaunlicher und erschreckender ist es, dass es die fünf Gemeinderäte der Grünen waren, die diese vertiefenden Planungen vulgo Steuergeldverschwendung erst möglich gemacht haben. Diese Politik der Grünen ist nur mehr zum Kopf schütteln und in hohem Maße unglaubwürdig, in der Stadt sind die Grünen beim Klimastreik vorne mit dabei, am Land stimmen sie dann für einen Straßenneubau, der 40.000 Quadratmeter Grund und Boden, Wiese und Wald zerstört und für immer zubetoniert!“, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint.