Seit Jahren redet die Tiroler Landesregierung über Verkehrsentlastung auf der Fernpassroute, nun ist die Katze aus dem Sack. Aus Sicht von Liste Fritz Verkehrssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider und Bezirkssprecher Josef Lutz zumindest ein Anfang, allerdings mit vielen Fragezeichen. “Es sind seitens der schwarz-roten Landesregierung eine Vielzahl von Maßnahmen geplant, die noch viele Fragen offenlassen. Dass sich die Landesregierung nach Jahren der Untätigkeit, des Zögerns und Zauderns nun endlich dazu entschlossen hat, Worten auch Taten folgen zu lassen, ist löblich, allerdings befürchten wir, dass dies über die Köpfe der verkehrs- und leidgeplagten Bevölkerung im Außerfern entschieden wird”, so Haselwanter-Schneider und Josef Lutz unisono. Für beide ist klar: Nun gilt es, die Bevölkerung im Rahmen von Informationsveranstaltungen umfassend über die geplanten Maßnahmen aufzuklären! “Viele Jahre wurden die Außerferner in Verkehrsfragen stiefmütterlich behandelt und mussten mit einer unzumutbaren Verkehrslawine leben. Deshalb ist es nur Gut und Recht, die Bevölkerung in Gemeindeversammlungen umfassend und transparent über die Maßnahmen der schwarz-roten Landesregierung zu informieren!”, sind sich Haselwanter-Schneider und Josef Lutz einig.

Noch viele Fragen offen

Diese betreffen vor allem den Fernpass-Scheiteltunnel, weil die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht aufzugehen scheint. “Für mich gibt es in diesem Zusammenhang generell viele Unklarheiten. Denn der Bau eines 1,4 km langen Tunnel ist naturgemäß mit hohen Kosten verbunden. Und 160 Millionen Euro sind kein Pappenstiel. Ob dies bei einer Zeitersparnis von lediglich geschätzten 3 Fahrminuten zweckmäßig ist, sei dahingestellt. Zudem besteht die große Gefahr, dass durch den Bau dieses Tunnels auch die 7,5 Tonnen-Beschränkung für LKW fällt. Auch würde mich interessieren, auf welchen Verkehrsuntersuchungen dieses Fernpass-Scheiteltunnelprojekt letztlich basiert?”, so Lutz, der von vielen Verkehrsstudien zu diesem Projekt weiß, diese aber nie zu Gesicht bekommen hat. “Alle sind sie in der Schublade verschwunden. Deshalb wäre es interessant, welche Studie nun die Landesregierung eingearbeitet hat?”, so Bezirkssprecher Josef Lutz, der sich auch mehr Informationen über begleitende Maßnahmen erwartet. „Entlang der Strecke gibt es noch viele neuralgische Bereiche, etwa Katzenberg, Lähn sowie die Steigung nach dem Lermooser Tunnel. Hier ist nach wie vor mit Staus zu rechnen, vor allem im Winter”, ist Lutz überzeugt. “Auch die Bemautung an den Mautstellen selbst produziert nur weitere Staus. Die Mautstelle Schönberg lässt grüßen!“ Für Verkehrssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider bleibt die Landesregierung auch Sofortmaßnahmen zur Entlastung der leidgeplagten Bevölkerung schuldig. „Bis mit der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen begonnen wird, ziehen noch einige Jahre ins Land. Für mich nicht akzeptabel. Wo bleiben verschärfte Kontrollen, wo die behördlich angeordneten Abfahrverbote?”, fragt sich Haselwanter-Schneider. “Die Menschen im Außerfern werden überrollt, von Lebensqualität keine Spur. Wir müssen jetzt handeln, um zumindest bis zu den geplanten Maßnahmen eine Erleichterung für die Bevölkerung zu erreichen!”

Ausbau des öffentlichen Verkehrs bleibt Stiefkind

Wenig bis gar nichts kam von der Landesregierung im Zusammenhang mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs. „Zwar versprach der zuständige Verkehrslandesrat Rene Zumtobel einen Ausbau des Schienenverkehrs bis 2040, für Andrea Haselwanter-Schneider und Josef Lutz ist das allerdings nicht mehr als nur ein Lippenbekenntnis. “Nach wie vor gibt es dazu keine vernünftigen Lösungsansätze, wurde und wird das öffentliche Schienennetz im Außerfern stiefmütterlich behandelt. Für uns gehört zu einem vernünftigen Gesamtkonzept aber auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes!”, fordern Haselwanter-Schneider wie Lutz nun auch in diesem Zusammenhang konkrete Vorschläge seitens des Verkehrslandesrates.

Liste Fritz fordert Volksbefragung im Außerfern

“Für uns ist klar, kein Fernpass-Gesamtpaket ohne Volksbefragung und ohne die Zustimmung der Bevölkerung! Daher fordern wir, dass die Bürger im Bezirk Reutte eingebunden werden und mittels Volksbefragung selbst entscheiden können! Ein Drüberfahren über die Köpfe der Bevölkerung ist ein absolutes No Go!”, erteilt Haselwanter-Schneider einem Alleingang der schwarz-roten Landesregierung eine Absage. “Selbstverständlich hat das Ergebnis der Volksbefragung für die Landesregierung dann auch bindend zu sein! Es darf keine Entscheidung von oben herab sein”, setzen sich Liste Fritz-Verkehrssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider und Bezirkssprecher Josef Lutz weiter für eine bürgernahe Politik ein.