Große Worte-keine Taten!

“Erst EU-Abgeordnete der Tiroler ÖVP, jetzt Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer. Was für viele Politiker einen schwierigen Spagat darstellt, ist für Barbara Thaler scheinbar eine leichte Übung. Ihr geht diese Akrobatik-Übung scheinbar leicht von der Hand”, so Liste Fritz-Verkehrssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider, die diese 180 Grad Kehrtwende selbst nicht nachvollziehen kann. „Thaler müsste als EU-Abgeordnete eigentlich wissen, dass die Menschen in Tirol genug von Staus, Lärm, schlechter Luft und verstopften Straßen haben. Und als EU-Abgeordnete aus Tirol ist es auch ihre Aufgabe gewesen, die heimische Politik in ihren Bestrebungen für eine Entlastung der Tiroler Bevölkerung in Brüssel zu unterstützen. Dass Thaler nun in ihrer Eigenschaft als Präsidentin der Wirtschaftskammer die heimische Transitpolitik wie auch ihren eigenen Kampf auf EU-Ebene torpediert und vollkommen gegenteilig argumentiert, zeigt, wie schnell sich in der ÖVP Tirol eine Meinung ändern kann”, ist Haselwanter-Schneider von Thaler wenig begeistert.

LKW-Winterfahrverbotskalender ist notwendig

Thalers vehemente Kritik am durch das Verkehrsministerium verordneten LKW-Winterverbotskalender ist für Haselwanter-Schneider nicht nachvollziehbar. Zumal sich diese vorgezogenen Fahrverbote an den Reisetagen in den vergangenen Jahren durchaus bewährt haben. Überhaupt nicht nachvollziehen kann Haselwanter-Schneider die Forderungen Thalers, den LKW-Verkehr mittels digitalem Verkehrsleitsystem auch auf das niederrangige Straßennetz umzuleiten, um Staus zu verhindern. “Das ist ein Affront gegenüber der leidgeplagten Tiroler Bevölkerung. Als EU-Abgeordnete hätte sich Thaler in Brüssel mehr für eine Verlagerungsgarantie von der Straße auf die Schiene einsetzen können. Passiert ist allerdings bis heute nichts!” so Haselwanter-Schneider, die angesichts des fortschreitenden Baus des Brenner-Basis-Tunnels dringenden Handlungsbedarf sieht. “Da wird einerseits ein Milliardenprojekt zur Entlastung der verkehrsgeplagten Bevölkerung in Tirol umgesetzt, andererseits gibt es überhaupt keine Klarheit, wie man eine Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene umsetzen will”, fordert Haselwanter-Schneider diesbezüglich endlich Initiativen ein. Auch von Thaler, die als Präsidentin der Wirtschaftskammer eigentlich ein Interesse daran haben sollte, dass das Transitproblem endlich einer Lösung zugeführt wird. “Thaler wäre besser beraten, im Rahmen ihrer Tätigkeit als WK-Präsidentin Lösungen für den touristischen Verkehr auszuarbeiten. So auch Anreizmodelle für Touristen wie Tourismusbetriebe zu schaffen, um den Umstieg auf die Bahn zu erleichtern. In der Transitfrage jedenfalls hat Thaler versagt”, so Haselwanter-Schneider und weiter: “Die Tirolerinnen und Tiroler entlang der Transitstrecke werden nach wie vor von einer Transitlawine überrollt, sind Lärm und schlechter Luft tagtäglich ausgesetzt. Das muss ein Ende haben. Und solange Lösungen in weiter Ferne sind, braucht es Notmaßnahmen wie eine LKW-Blockabfertigung und einen Winterverbotskalender, um die Bevölkerung zu beschützen. Denn es geht um die Lebensqualität der Menschen in unserem Land. Und da gibt es für die Liste Fritz keine faulen Kompromisse!”