Im Landesrechnungshofbericht zur vorschulischen Kinderbetreuung in Tirol wird der Landeshauptstadt Innsbruck ein Rückschritt attestiert, auch werden mehrere Problemlagen beschrieben. Aufgrund dieser Darstellung hat Liste Fritz-Gemeinderat Tom Mayer eine Anfrage an die zuständige SPÖ-Stadträtin Elli Mayr gestellt.

So ist die Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren in der Landeshauptstadt von 32,3% auf 31,3% gesunken. Nicht nur, dass damit das aktuelle „Barcelona-Ziel“ des Europäischen Rates um 2% verfehlt wird, rückt damit auch die Empfehlung der EU-Kommission mit einer Betreuungsquote von 50% bis 2030 in weite Ferne. „Die Richtung stimmt nicht! Denn im Gegensatz dazu sind beispielsweise Wien mit 44,3% und das Burgenland mit 37% deutlich besser aufgestellt!“, so Haselwanter-Schneider, die diesen unerfreulichen Trend auch beim Kinderbetreuungsangebot in den Kinderkrippen und -gruppen in Innsbruck fortgesetzt sieht.

Für Andrea Haselwanter-Schneider eine Entwicklung, die gerade in der Landeshauptstadt völlig in die falsche Richtung geht. „Innsbruck Stadt ist der einzige Bezirk, indem die Betreuungsquoten gesunken sind und man sich vom Barcelona-Ziel sukzessiv entfernt. Zudem gibt es auch großen Nachholbedarf beim ganztätigen Betreuungsangebot. Innsbruck liegt bei diesem sogenannten Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf (VIF) 11% unter dem Österreichschnitt.

Anfragebeantwortung ist intransparent

Liste Fritz-Gemeinderat Tom Mayer zeigt sich über die Anfragebeantwortung seitens der Gemeinde entsetzt. So wurde der Liste Fritz unter anderem auch ausgerichtet, dass das Land dafür zuständig sei. „Das ist skandalös, denn die Umsetzung der Kinderbetreuung ist ausschließlich Gemeindesache. Und für den Bericht des Landesrechnungshofes hatte man scheinbar die Zahlen parat. Nicht aber für einen Gemeinderat im Rahmen einer Anfragebeantwortung. Dass auch keine Angaben über die privat geführten Kinderbetreuungsstätten in Innsbruck gemacht werden konnten, ist nicht nachvollziehbar, denn aufgrund eines fehlenden öffentlichen Angebots muss die Stadt die Eltern an private Einrichtungen verweisen. Da ist es doch wichtig, dass man weiß, wie diese privaten Kinderbetreuungsstellen aufgestellt sind!“ so Mayer. Auch Andrea Haselwanter-Schneider kann diesen laschen Umgang mit Anfragen aus dem Gemeinderat nicht gutheißen.

„Ich will keine Schnitzeljagd für Eltern, die in Innsbruck einen Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen“! so Haselwanter-Schneider, die vor allem der zuständigen roten Stadträtin Elli Mayr kein gutes Zeugnis ausstellt. „Jetzt im Wahlkampf zu plakatieren, jedem Kind einen Betreuungsplatz zu garantieren, obwohl sie sechs Jahre Zeit hatte, zumindest die Weichen dafür zu stellen, das ist Rosstäuscherei im Kinderbetreuungsbereich! Verbessert hat sich in den letzten sechs Jahren jedenfalls gar nichts. Und dass ist traurig genug!“