Die Liste Fritz hat im Tiroler Landtag eine unvoreingenommene Prüfung beantragt, ob und unter welchen Bedingungen sowie Kosten die Zillertalbahn von Schmalspur auf Normalspur umgerüstet werden kann. ÖVP und SPÖ haben diese sachliche Prüfung gestern in der Landtagssitzung abgelehnt. “Eine vertane Chance für die Bevölkerung im Zillertal”, ist sich Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint sicher, denn eine Zillertalbahn auf Normalspur hätte gewaltige Vorteile. “Die Einheimischen könnten dann der viel befahrenen Straße ausweichen und umsteigefrei mit dem Zug nach Innsbruck fahren. Der Güterverkehr kann dann ohne kompliziertes und zeitaufwendiges Umladen wirklich Schiene statt Straße fahren. Und ganz besonders profitiert der Tourismus davon. Denn eine umsteigefreie An- und Abreise von hunderttausenden Touristen per Direktzug aus Holland oder Deutschland ist ein Riesengewinn!“ Natürlich braucht es dazu eine unvoreingenommene und sachliche Prüfung. “Eine Zillertalbahn auf Normalspur schafft eine wirkliche und spürbare Verlagerung des Einheimischen-, Güter- und Touristenverkehrs von der Straße auf die Schiene. Das heißt dann, weniger Stau auf der Straße, weniger Lärm und bessere Luft. Das kommt der Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung im Zillertal zu Gute, die verbissene Blockadehaltung von ÖVP und SPÖ ist dagegen zum Schaden der Bevölkerung im Zillertal!”, hat Markus Sint kein Verständnis dafür, dass die Regierungsparteien eine aktualisierte Prüfung verweigern. “ÖVP-Landesrat Josef Geisler hat mir zuerst erklärt, eine Umstellung auf Normalspur sei vor 20 Jahren geprüft worden, gestern im Landtag hat er dann von einer Prüfung vor 10 Jahren berichtet. Ob 10 oder 20 Jahre, inzwischen ist die Verkehrsbelastung für die Bevölkerung im Zillertal enorm, Stau und Blockabfertigungen gibt es regelmäßig. Keine Frage, Normalspur statt Schmalspur ist ein herausforderndes Projekt, aber ein Landesrat und eine Landesregierung sollten ein solches Jahrhundertprojekt nicht stur blockieren, sondern im Sinne der Bürger gewissenhaft Zahlen, Daten und Fakten erheben und auf den Tisch legen!”, ist Sint überzeugt.

Zillertalbahn: Wenn Steuergeld-Millionen der Tiroler fließen sollen, dann für vernünftiges Projekt!

ÖVP-Landtagsabgeordneter Dominik Mainusch hat gestern den „Zeitdruck“ ins Spiel gebracht, bis 2027 brauche es eine Lösung für die Zillertalbahn. “Es kann ja für Zillertaler Polit-Funktionäre und Gesellschafter der Zillertaler Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft nicht überraschend kommen, dass es Handlungsbedarf bei der Zillertalbahn gibt. Wahr ist, dass sich die ÖVP-Talkaiser und Touristiker im Zillertal über Jahre nicht einigen konnten. Jetzt die Karte Zeitdruck zu ziehen und mit dem Zeitdruck schnelle, aber schlechte Entscheidungen herbeiführen zu wollen, ist die ganz falsche Politik. Immer wenn die Politik Zeitdruck macht, werden die Projekte schlecht und vor allem teuer für die Steuerzahler. Wir als Liste Fritz wollen eine vernünftige Erneuerung der Zillertalbahn, aber wenn schon Millionen Steuergeld der Tiroler für eine neue Zillertalbahn fließen sollen, dann muss es auch ein vernünftiges Projekt werden. Was die Antriebstechnologie betrifft, ist der Wasserstofftraum einiger Weniger ausgeträumt, bei den bisherigen Kosten-Nutzen-Vergleichen ist Wasserstoff durchgefallen. Zu kompliziert, zu unwirtschaftlich, zu unerprobt und einfach nicht zukunftsfähig. Eine Elektrifizierung mittels Oberleitung oder Akkuzug ist sinnvoller, sicherer und wirtschaftlicher. Das Ergebnis der TU Wien ist aber abzuwarten. Es ist unbestritten, dass eine Normalspur Riesenvorteile gegenüber der Schmalspur hat und deshalb wollen wir das gewissenhaft und unvoreingenommen geprüft haben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und letztlich können wir es nicht akzeptieren, dass die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG nach den bekannt gewordenen Vorfällen weiterhin eine Prüfung durch den Rechnungshof verweigert und dass die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ im Landtag dabei mitmachen. Wer nichts zu verbergen hat, kann sich ja prüfen lassen!”, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest.