Nach dem massiven Felssturz auf der italienischen Seite der Plöckenpass Straße wurden wieder vermehrt Stimmen laut, die eine Tunnellösung einforderten. Für die Liste Fritz eine verständliche Forderung, ist doch die Plöckenpass Straße eine wichtige Verbindung zwischen dem Kärntner Gailtal und der oberen Adria. “Einen Basistunnel mit Einfahrt Oberdrauburg und Ausfahrt Paluzza hat die Liste Fritz allerdings entschieden abgelehnt. Denn damit hätte man nur ein weiteres Schlupfloch für den Nord-Süd-Transitverkehr geöffnet”, so Liste Fritz-Bezirkssprecher Günther Hatz, für den diese Tunnelvariante eine zusätzliche unzumutbare Belastung für die Bevölkerung im Bezirk Lienz wäre, denn der Verkehr in Osttirol hat jetzt bereits schon unerträgliche Ausmaße erreicht. Deshalb begrüßt Liste Fritz-Bezirkssprecher Günther Hatz die Entscheidung der Länder dies und jenseits der Plöckenpass Straße, auf einen unterirdischen Zusammenschluss der Regionen zu verzichten. “Aus gutem Grund. Weil es viele Jahre dauert, bis eine Tunnellösung umgesetzt werden kann”, weiß Hatz, für den eine jahrelange Sperre aus mehreren Gründen nicht akzeptabel ist. “Das Land Tirol hat es bekanntlich schon vorgemacht. Nach dem Vorbild des großen Felssturzes vor Jahren auf der Felbertauernstraße müssen die Straßenbau-Fachleute die Ärmel hochkrempeln und in Windeseile eine Notlösung für die Öffnung der grenzüberschreitenden Verkehrsader finden und umsetzen”, fordert Hatz, der die Initiative des Landes Kärnten, das bereits seine Unterstützung für die italienische Seite zugesagt hat, begrüßt.
Land Tirol muss Beitrag leisten
Gleichzeitig sieht Hatz auch das Land Tirol gefordert. Immerhin ist von einer längeren Sperre nicht nur die Wirtschaft und vor allem der Tourismus in Kärnten betroffen, sondern auch in Osttirol. “Wenn alle zusammenhelfen und der Wille da ist, dann ist alles möglich. Die Wiederherstellung der 2018 eingestürzten Morandi-Brücke in Genua hat nur zwei Jahre gedauert, auch eine neue Ausweichstrecke am Felbertauern wurde in kürzester Zeit vorbildlich umgesetzt. Tirol könnte in diesem Zusammenhang die italienischen Straßenbauer wie das Land Kärnten unterstützen, zumal es Überlegungen gibt, nach Vorbild des Felbertauerns einen bestehenden Forstweg im südlichen Nachbarland bis zur Inbetriebnahme der Plöckenpass Straße als Notlösung auszubauen. “Es braucht einen internationalen Schulterschluss, die Sperre so schnell wie möglich zu beenden sowie die bestehende Plöckenpass Straße sofort, rasch und so schnell als möglich zu sanieren und wieder befahrbar zu machen”, so Hatz, der nun auf Tiroler Seite SPÖ-Verkehrslandesrat Rene Zumtobel und die neue Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler gefordert sieht. “Vor allem Thaler müsste als glühende Vertreterin der Frächterlobby ein großes Interesse daran haben, dass diese Nord-Süd-Verbindung so schnell als möglich wieder geöffnet wird. Nun kann sie ihren großen Worten endlich Taten folgen lassen!” ist Hatz überzeugt, für den auch Tirols Verkehrslandesrat Zumtobel gut beraten wäre, sich mit seinem Amtskollegen in Kärnten und Italien in Verbindung zu setzen, um gemeinsam und miteinander an einer schnellen Lösung zu arbeiten. “Beide müssten sich mittlerweile gut kennen. Zarte Bande wurde bekanntlich beim berühmten Faschingsgildentreffen der Landesregierungen von Tirol und Kärnten in Lienz geknüpft, das nicht mehr als ein paar Überschriften und Absichtserklärungen brachte!”