“Seit mehr als 10 Jahren versucht die ÖVP-dominierte Tiroler Landesregierung in wechselnder Besetzung einen Neubau für das MCI. Bis dato ist sie kläglich gescheitert. Trotz Architektenwettbewerb, trotz Studien und Gutachten, trotz Gerichtsstreitigkeiten, trotz Millionenausgaben und trotz Beiziehung und Bezahlung von Experten und Vergabeexperten. Das Resümee ist einfach wie klar: Die Tiroler Landesregierung hat den Neubau des MCI verbockt und verzockt”, ist Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fassungslos. Für ihn haben vor allem die ÖVP-Landesräte eine jämmerliche Figur gemacht. So hat etwa Patrizia Zoller Frischauf gemeint, dass man mit 80 Millionen Euro „locker“ auskomme, Tratter hat gar versprochen, dass der vorgegebene Kostendeckel von 135 Millionen Euro eingehalten wird und der damalige Landeshauptmann Günther Platter hat bereits 2013 ganz genau gewusst, dass dem Großprojekt MCI Campus am Fennerareal “nichts mehr im Wege” stehe. Im Wege gestanden sind mittlerweile 10 Jahre “Herumplanerei” und 170 Millionen Euro Mehrkosten. “Was wir hier erleben, ist ein Desaster. Das ist kein Pfusch am Bau, die Tiroler Landesregierung hat Pfusch ohne Bau hinbekommen!”, so Sint, der eine derartige Kostenexplosion bei vergleichbaren Projekten wie dem SOWI-Neubau nicht ausmachen konnte. “Diese hat mit größerer Nutzfläche bei Fertigstellung im Jahr 1998 umgerechnet knapp 40 Millionen Euro gekostet, das sind Inflation miteinberechnet heute rund 70 Millionen Euro”, kann Sint die Dimension der Kostenexplosion beim MCI-Neubau nach wie vor nicht nachvollziehen. “Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer kann für das bisherige ÖVP-Fiasko nichts dafür. Sehr wohl aber ist er für seine großspurigen Aussagen im Landtag im Februar 2023 verantwortlich, wo er einen Fixpreis von 135 Millionen Euro brutto bis Juni 2024, dem damals angenommenen Fertigstellungsdatum, versprochen hat. Versprechen gebrochen! Die Errichtungskosten haben im Februar 2023 nicht gestimmt und stimmen heute erst recht nicht!”
Vertrag mit TU PORR-ORTNER darf nicht geheim bleiben
Mittlerweile rund 250 Millionen Euro an Errichtungskosten sollen nun bis Juli 2027 anfallen. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Für Sint ein Schrecken ohne Ende und ohne Sinnhaftigkeit. Das MCI zahlt heute an seinen verschiedenen Standorten drei Millionen Euro Miete pro Jahr. Mit den 250 Millionen Euro könnte man rein rechnerisch die Miete für das MCI in seiner heutigen Form für die nächsten 83 Jahre übernehmen. Das ist länger, als das Baurecht am neuen Standort gilt, nämlich 75 Jahre”, ist Sint entsetzt. Für ihn sind viele Fragen offen. So hat die Landesregierung bis heute nicht den Vertrag mit dem Totalunternehmer TU PORR-ORTNER vorgelegt. Für Sint ein unglaublicher Vorgang und eine krasse Missachtung des Landtages. “Zwar kennt der Tiroler Landtag die Details der Vereinbarung mit dem Totalunternehmer nicht, trotzdem soll der Landtag 250 Millionen Euro Steuergeld einfach so durchwinken. Das ist unseriös und unverantwortlich!”, so Sint, der eine weitere Kostensteigerung befürchtet. “Diese 250 Millionen sind ja nicht in Stein gemeißelt. Bisher hat keine Zahl gehalten, auch keine Fixpreiszusage der Landesregierung. Deshalb frage ich mich, warum nun die jetzigen Hochrechnungen und Hochschätzungen für eine Baufertigstellung in vier Jahren halten sollen! Ich höre die Worte der Landesregierung, ich lese die Zahlen der Landesregierung, allein mir fehlt der Glaube an diese Landesregierung!”