Klubobmann Markus Sint kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. “Die grüne Fraktion bringt zwei Monate nach Ausscheiden aus der Landesregierung einen Antrag für eine Sonnenkraft-Milliarde für Tirol ein, um eine Photovoltaik-Offensive in Gang zu bringen, hätte dies aber bereits in den letzten neun Jahren gemeinsam mit dem schwarzen Regierungspartner tun können. Geschehen ist in der Vergangenheit allerdings nichts bis gar nichts. Kein einziger Antrag wurde seitens der Grünen dazu eingebracht, auch medial zeigte man sich überaus ‘maulfaul’!” so Sint, für den dies mehr als scheinheilig ist. “Niemand hat die Grünen in den vergangene neun Jahren daran gehindert, in dieser Angelegenheit initiativ zu werden. So bleibt nur der Gedanke, dass die Grünen es mit ihren Anträgen nicht ernst nehmen und damit die Tiroler für dumm verkaufen”, kann sich Sint keinen anderen Reim auf diesen plötzlichen Gesinnungswandel der Grünen machen.
ÖVP verkauft Wein in alten Schläuchen
Auch die ÖVP tut jetzt so, als wäre sie immer schon der Motor und Treiber für den Sonnenstrom-Ausbau gewesen. Die Wahrheit ist jedoch eine ganz andere. Und die Fakten lassen sich hier nicht mehr unter den Tisch kehren. “15 Jahre war die schwarz-grüne Landesregierung im ‘Dornröschenschlaf’ und hat sich wahrlich nicht ausgezeichnet. Die Liste Fritz hat in den vergangenen Jahren 20 Landtagsinitiativen für eine Photovoltaik-Offensive ausgearbeitet und eingebracht. Und diese wurden blockiert. Nicht ignoriert und vom Landtag beschlossen wurde unser Dringlichkeitsantrag betreffend schwimmender PV-Anlagen auf Speicherseen. Aber auch hier ist die Politik seit 7 Monaten nicht in die Gänge gekommen”, ist Sint über die Untätigkeit der ÖVP und der Grünen verärgert. “Selbst unser Antrag, auf jedes öffentliche Gebäude eine PV-Anlage zu installieren, wurde von der alten schwarz-grünen Landesregierung dahingehend abgeändert, diese PV-Anlagen lediglich auf Neubauten zu genehmigen. Mit dieser Haltung werden wir die Ziele allerdings bei weitem nicht erreichen, denn wir haben irren Aufholbedarf”, so Sint weiter. Dass hier Aufholbedarf herrscht, beweist auch das Fiasko bei der Vergabe der sogenannten Zählerpunktnummern. “Seit dem Frühsommer, ganze 23 Wochen hat beispielsweise eine Unterländer Familie auf diese Nummer seitens der Tinetz gewartet”, weiß Sint, der nicht glauben kann, dass man in Tirol derart lange auf die Zählerpunktnummer warten muss, während in Salzburg und Kärnten diese schon nach rund 2 Wochen vergeben werden. “Das ist eine Frechheit und höchst unprofessionell”.
Liste Fritz unterstützt Anträge zum Ausbau der Photovoltaik
Auch wenn sich nun die ÖVP wie auch die Grünen als große “Umweltfighter” präsentieren, obwohl sie jahrelang geschlafen und blockiert haben, wird die Liste Fritz derartige Initiativen im Tiroler Landtag unterstützen. “Der Ausbau ist für den Naturschutz, für die Energiewende, für mehr Geld in den Tiroler Taschen, ist notwendig und verhindert, dass weiterhin viele Milliarden für Öl und Gas abfließen”, so Sint, der in Tirol enormen Nachholbedarf ortet. “Tirol ist österreichweit absolutes Schlusslicht beim Ausbau der Photovoltaik-Anlagen, erst 12% der notwendigen Leistungen sind installiert, im Vergleich zum heutigen Bestand müssen wir den PV-Ausbau bis 2030 verachtfachen! Da steht noch viel Arbeit an, es braucht einen Kraftakt”, so Sint abschließend.