“Die Gesundheitsversorgung in Tirol wird sukzessive ausgehöhlt, die Probleme spitzen sich zu und trotzdem bleibt die schwarz-rote Landesregierung weiter tatenlos”, ist Liste Fritz Gesundheitssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider verärgert. Nun wird auch die Nachtbereitschaft der Zahnklinik Innsbruck von Montag bis Freitag eingestellt, für Haselwanter-Schneider ein Trauerspiel. “Hier wird rücksichts- und verantwortungslos leichtfertig die Gesundheitsversorgung der Tiroler Bevölkerung auf’ s Spiel gesetzt. Und was tun Mattle und Co? Sie nehmen diese Entscheidung des Klinikmanagements ohne Widerspruch zur Kenntnis. Ein Landeshauptmann hat vorzugeben, welche Versorgung er sich für die Bevölkerung wünscht. Wir haben genug Geld für Repräsentation und sonstige Wunschkonzerte, aber offenbar keines für Schmerzpatienten”, so Haselwanter-Schneider, die im Rahmen eines Dringlichkeitsantrages die Landesregierung auffordert, weiterhin eine nächtliche zahnärztliche Akutversorgung an der Zahnklinik der Tirol Kliniken von Montag bis Freitag zu gewährleisten. “Dass die Versorgung aufgrund einer Finanzierungslücke von rund € 300.000 ab dem 1. Februar einfach eingestellt wurde, zeigt mir, dass die Landesregierung nicht mehr an einer medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung interessiert ist”, folgert Haselwanter-Schneider, für die auch die Begründung dieser Entscheidung nicht nachvollziehbar ist.

Fehlende Nachtbereitschaft trifft Tiroler Patienten hart

“Der Verwaltungsdirektor der Tirol Kliniken, Mag. Clemens Rissbacher, hat behauptet, dass im Jahresschnitt nur 1 bis 2 Patienten pro Nacht die Zahnklinik wegen akuter Probleme aufgesucht hätten. Dieser Aussage widerspricht im Rahmen eines Leserbriefes in der Tiroler Tageszeitung vom 01. Februar 2023 allerdings die ehemalige ärztliche Leiterin der Zahnklinik, Univ.-Prof. DDr. Ingrid Grunert ganz klar”, so Haselwanter-Schneider. Demnach hätten oft auch 20 Personen den Akutdienst in der Nacht aufgesucht. Für sie ist klar: “Eine Universitätsklinik sollte als Maximalversorgungszentrum mit gutem Beispiel vorangehen. Dabei dürfen finanzielle Aspekte keine Rolle spielen. Die Tiroler Bevölkerung hat sich eine gute und schnelle Hilfe verdient, denn Zahnschmerzen halten sich nicht an Öffnungszeiten von Ambulanzen. Anders als uns gegenüber behauptet findet die Versorgung auch nicht über die Kieferchirurgie statt. Ein Schreiben der kollegialen Führung an die Mitarbeiter der Zahnklinik legt dies nahe”.

Gesundheitslandesrätin ist gefordert

Im Dringlichkeitsantrag der Liste Fritz wird die Landesregierung nun aufgefordert, die fehlenden finanziellen Mittel im Sinne einer Versorgung der Tiroler Bevölkerung vorab in die Hand zu nehmen, um den Nachtdienst wieder einzuführen. Und in weiterer Folge ist dann auch Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele gefordert. “Ihre Aufgabe ist es, alle Partner an den Verhandlungstisch wieder zurückzuholen, um gemeinsam ein umfassendes zahnmedizinisches Versorgungskonzept an 365 Tagen im Jahr sicherzustellen. Laut Anfragebeantwortung sind mit Stand Jänner 2023 52 zahnärztliche Kassenstellen nicht besetzt. Wohin soll sich denn die schmerzgeplagte Bevölkerung wenden?”