“Die Tirolerinnen haben nach wie vor die geringsten Einkommen österreichweit. Trotz aller Beteuerungen seitens der Politik, diese unrühmliche Lücke zwischen Mann und Frau endlich zu schließen. Die Realität sieht leider anders aus. Denn auch 2023 wurde der Tiroler Equal Pay Day einen Tag später erreicht als letztes Jahr. Heißt im Klartext, dass Frauen im Vergleich zu den Männern bis zu diesem Tag gratis arbeiten. Für mich ist das ein unhaltbarer Zustand, zumal der Equal Pay Day im Jahr 2022 in Tirol noch am 06. März war. Frauen bekommen also wieder weniger Einkommen”, so Liste Fritz Parteichefin Andrea Haselwanter-Schneider, die diesen negativen Trend vollkommen inakzeptabel findet. “Zum Weltfrauentag hört man seitens der Politik regelmäßig salbungsvolle Worte über die Ungleichbehandlung von Frauen und dass es höchst an der Zeit ist, hier eine Veränderung herbeizuführen. Geschehen ist bis dato überhaupt nichts”, ist Haselwanter-Schneider wenig erfreut. So ist Tirol nach wie vor auch unrühmlicher Spitzenreiter bei der Teilzeitquote. Andere Bundesländer stehen da deutlich besser da, Tirol hat dringenden Aufholbedarf. “Ich kann mich jedes Jahr nur wiederholen: Tirol braucht mehr Frauen in Vollzeitpositionen. Tirol braucht mehr Frauen in Führungspositionen. Tirol braucht mehr Frauen in Aufsichtsräten. Dazu muss auch der von der Liste Fritz geforderte Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz endlich umgesetzt werden. Ganzjährige und ganztägige Kinderbetreuung darf kein Wunschtraum berufstätiger Mütter sein, sondern muss überall Standard werden. Nur so können berufstätige Mütter ihren Job und die Familie unter einen Hut bringen und der Teilzeitfalle entkommen”, ist Haselwanter-Schneider überzeugt und kann sich einen Seitenhieb auf die schwarz-rote Landesregierung nicht verkneifen. “Vollmundig hat die schwarz-rote Landesregierung während des Wahlkampfes auch den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz angekündigt, geschehen ist bis heute nichts. Und ich befürchte, daran wird sich in nächster Zeit auch nicht viel ändern”, ist Haselwanter-Schneider von der zögerlichen Politik der Landesregierung wenig begeistert.
Tirolerinnen schneiden österreichweit am Schlechtesten ab
Das ist wohl eines der traurigsten Kapitel überhaupt. Ob es sich um Arbeiterinnen oder Angestellte, Vertragsbedienstete oder Beamtinnen handelt. In Tirol sind die Frauen im österreichweiten Vergleich immer Schlusslicht. Für Andrea Haselwanter-Schneider Grund genug, endlich den Turbo zu zünden. “Die langsame, schrittweise Annäherung der Gehälter ist zu wenig, echte Einkommensgerechtigkeit braucht mehr Tempo, muss schneller vorangetrieben werden. Dazu braucht es nicht nur noch mehr Bewusstseinsbildung, sondern auch greifbare Anreize und Modelle, um Frauen den Einstieg, Wiedereinstieg und auch den beruflichen Aufstieg zu ermöglichen und zu erleichtern”, ist Liste Fritz-Parteichefin Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt. “Es nützt den Frauen in Tirol wenig, wenn wir jedes Jahr einen Weltfrauentag feiern und am Equal Pay Day auf Ungerechtigkeiten hinweisen. Noch immer kümmern sich mehrheitlich Frauen um die unbezahlte Arbeit im Haushalt, die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Die Fakten liegen alle auf dem Tisch, nun ist es Zeit zu handeln”.