Die Verkehrsbelastung entlang der B100 Drautalstraße ist enorm. Nicht nur aufgrund des PKW-Verkehrs, sondern auch des LKW-Verkehrs. In Osttirol ist die Zunahme des Verkehrsaufkommens zu spüren. „Laut Verkehrsbericht 2022 des Landes sind über den Felbertauern rund 9% mehr Kraftfahrzeuge pro Tag gefahren, besonders schlimm ist die Verkehrssituation beim Nadelöhr Sillian und beim Kreisverkehr in Lienz. Schon seit Jahren macht die Bevölkerung in Sillian eine ungeheuerliche Verkehrsbelastung mit. Dort ist der Verkehr auf der B 100 auch zuletzt regelrecht explodiert, um satte 38%! Das bedeutet täglich rund 5.700 Fahrten im Jahresdurchschnitt, die sich durch die engen Straßen der Marktgemeinde quälen. Ein unzumutbarer Zustand für die verkehrsgeplagte Bevölkerung und immer öfter auch eine Frage der Sicherheit“, erklären Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und Bezirkssprecher Günther Hatz unisono, die zusätzlich zur derzeit vorhandenen, hohen Verkehrsbelastung eine Steigerung des Verkehrsaufkommens aufgrund der umfangreichen Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerstrecke befürchten. Aus diesem Grund mahnt die Liste Fritz seit längerem konkrete Maßnahmen gegen den Ausweichverkehr und zusätzlichen Umwegtransit ein.

Mit einem Dringlichkeitsantrag im Februar-Landtag kommende Woche will die Liste Fritz eine konkrete Notwehr-Maßnahme in Form eines Fahrverbotes für LKW über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht mit Ausnahme des Ziel- und Quellverkehrs durchsetzen. „Wir stellen uns hier an die Seite der Bürgerinitiativen im Drautal, im Osttiroler und Südtiroler Pustertal, aber auch im Cadore-Tal. Sie alle sprechen sich schon seit vielen Jahren für eine Tonnage-Beschränkung für LKW aus. Allerdings wurde diese Forderung zuletzt im Jahr 2021 aufgrund einer kritisch zu hinterfragenden Studie vom Tisch gewischt. Die Studie hatte behauptet, dass es an der B100 nur einen minimalen Transitanteil gäbe. Die Bevölkerung bekommt tagtäglich aber anderes mit! Beim Landesregierungs-Treffen in Osttirol vor Weihnachten haben sich sowohl die Tiroler als auch die Kärntner Landesregierung dieser Behauptung angeschlossen und keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen. Wir sehen das grundlegend anders!“, zeigt sich Liste Fritz-Bezirkssprecher Günther Hatz wenig begeistert.

Zweifel an Aussagekraft von Verkehrsstudie zur B100 aus dem Jahr 2021!

“Die Studie stammt aus der Corona-Zeit, inzwischen hat der Verkehr wieder stark zugenommen und er wird – Stichwort Brennerbaustellen – weiter steigen. Eine Neubewertung jetzt ist notwendig!”, ist sich Sint sicher. Tatsächlich hat der damals zuständige verkehrstechnische Amtssachverständige eingeräumt, dass in der Studie nicht ganz klar zwischen Transitverkehr und regionalem Ziel- und Quellverkehr unterschieden werden konnte. Das nährt Zweifel an der Aussagekraft und an der heutigen Gültigkeit. Leider haben sich auch die Tiroler und die Kärtner Landesregierung beim Regierungstreffen in Lienz nur auf diese Studienergebnisse gestützt und zeigen sich weiterhin uneinsichtig, wenn sie trotz steigender Verkehrszahlen auf der B100 Drautalstraße eine Zunahme des Verkehrsaufkommens in Abrede stellen. Für Liste Fritz Klubobmann Markus Sint nicht nachvollziehbar und er kritisiert, dass die B100 weiter ausgebaut werden soll. “Wir stehen zur Umfahrung Sillian und favorisieren eine Nordumfahrung durch den Berg. Aber sonst braucht es keinen großzügigen Ausbau. Ein solcher ist ein Schlag ins Gesicht der verkehrsgeplagten Bevölkerung entlang der Drautalbundesstraße, weil ein derartiger Ausbau die Attraktivität für den LKW-Ausweichverkehr weiter erhöht”, ist Sint überzeugt, der stattdessen eine rasche Prüfung und Umsetzung des Tonnagelimits zur Eindämmung des Umwegtransits einfordert. “Dazu ist aber nicht auf die Verkehrszählung von 2021 zurückzugreifen, weil sie in Coronazeiten durchgeführt wurde, die Messmethode strittig ist und sich die Situation inzwischen zum Nachteil der Bevölkerung verändert hat”, mein Markus Sint.