Die Anfragebeantwortung von ÖVP-Landesrat Geisler auf eine schriftlichen Landtagsanfrage der Liste Fritz zur Umfahrung Sillian lässt tief blicken und das Schlimmste für Sillian und Osttirol befürchten. Die schwarz-rote Mattle-Regierung und vor allem der zuständige Straßenbaulandesrat Geisler sind offenbar nicht gewillt, das Nadelöhr Sillian und die betroffene Bevölkerung mit einer Umfahrung zu entlasten. Stattdessen bereiten sie der Umfahrung Sillian ein politisches Begräbnis erster Klasse!”, fasst Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint die Anfragebeantwortung zusammen. “Die Antworten sind in weiten Teilen zwar ausweichend, aber lassen den Schluss zu, dass die Landesregierung derzeit überhaupt kein Interesse hat, die Bevölkerung in Sillian zu entlasten. Stattdessen wird der Kosten-Teufel an die Wand gemalt, es werden Millionen-Kosten für die Umfahrung Sillian, egal ob Südvariante oder Nordvariante behauptet. Die Kosten-Nutzen-Analyse und die Kosten-Wirksamkeitsanalyse werden aber nicht vorgelegt und öffentlich gemacht.”
Landesregierung hängt Umfahrung Sillian Millionen-Preisschild zur Abschreckung um!
Laut ÖVP-Landesrat Geisler liegen die geschätzten Kosten für die rund 4,4 km lange Südumfahrung auf Preisbasis des Jahres 2021 bei etwa 100 Millionen Euro. Ein “grober Kostenrahmen” für eine Nordumfahrung geht von Kosten von 150 bis 160 Millionen Euro aus. “Natürlich sind das gewaltige Summen, aber dafür entlasten wir mit einer Umfahrung Sillian die Bevölkerung, sorgen für weniger Lärm und mehr Sicherheit. An den Kosten darf die Umfahrung Sillian nicht scheitern, weder eine Südvariante noch eine Nordvariante! Wir lehnen es ab, der Umfahrung Sillian ein Millionen-Preisschild zur Abschreckung umzuhängen, das ist nicht fair. In anderen Landesteilen sind dafür auch Millionen Steuergeld da. So hat der Tiroler Landtag schon 2021 für die geplante 5,25 Kilometer lange Umfahrung Fügen 98 Millionen Euro beschlossen und bei dieser Summe wird es sicher nicht bleiben! Wenn die Landesregierung im Zillertal 100 und mehr Millionen für die Umfahrung Fügen bereitstellt, dann muss so viel Geld auch in Osttirol für die Umfahrung Sillian zur Verfügung stehen!“, verlangen Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und Liste Fritz-Bezirkssprecher Günther Hatz.
Liste Fritz fordert unvoreingenommen und aktualisierte Prüfung der beiden Umfahrungsvarianten
“Das Verkehrsaufkommen durch das Nadelöhr Sillian ist hoch und droht durch Umfahrungstransit noch höher zu werden, die Belastung der Bevölkerung ist enorm und die Sicherheitslage oft durchaus prekär. Es besteht daher Handlungsbedarf. Beide Umfahrungsvarianten im Süden wie im Norden gehören unvoreingenommen angeschaut und es ist zu prüfen, ob die Kosten-Nutzen-Analyse aus dem Jahr 2003 noch taugt oder zur Bewertung der beiden Umfahrungsvarianten neu durchzuführen ist. Angesichts der Debatten um Bodenfraß, Grundverbrauch und Klimaschutz betrifft das vor allem die grundsparende Nordvariante durch den Berg. Es ist natürlich in Ordnung, dass sich die Landesregierung zwischenzeitlich auf rasch umsetzbare Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Bevölkerung konzentrieren will. Es darf das halt kein Vorwand sein, um letztlich die Umfahrung Sillian aus Spargründen politisch zu beerdigen”, sind sich Markus Sint und Günther Hatz einig.