Die schwarz-rote Landesregierung hat den Strukturplan Pflege überarbeitet. Ob der neue Strukturplan Pflege dann auch hält, was ÖVP und SPÖ versprechen, ist für Andrea Haselwanter-Schneider aber fraglich. “Ein Plan allein wird es nicht richten, Papier ist geduldig und wir werden die schwarz-rote Landesregierung an der Umsetzung messen. Das Regierungsmotto ‘Mobil vor stationär’ gibt es seit 2012 und damit schon seit 11 Jahren! Aber bei der Umsetzung hinkt die Landesregierung gewaltig hinten nach!”, zeigt Liste Fritz-Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider auf.

Pflegenotstand ist hausgemacht

Für Haselwanter-Schneider ist der Pflegenotstand hausgemacht. “Im Pflegebereich hat die ÖVP dominierte Landesregierung bisher total versagt. Auch der Strukturplan Pflege geht weit an den Bedürfnissen des Pflegepersonals, der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen vorbei. Seit 11 Jahren hat die ÖVP gebaut, gebaut und noch einmal gebaut. Und jetzt stehen diese mit vielen Millionen Euro Steuergeld errichtete Heimplätze leer, weil es an Personal fehlt”, weiß Haselwanter-Schneider. “Ich mache mir große Sorgen um die vielen pflegenden Angehörigen, die oftmals nicht mehr weiterwissen und sich auch immer öfter die mobile Pflege nicht mehr leisten können! Der Grund dafür ist zwar einfach, aber überhaupt nicht nachvollziehbar. Denn die Landesregierung hat sogar in Zeiten der größten Teuerung die Selbstbehalte saftig erhöht. Im Heim rundum sorglos, aber daheim für Oma und Opa oder Mama und Papa immer noch mehr bezahlen ist doch der völlig falsche Weg. Je teurer es daheim wird umso mehr steigt der Druck auf die Heimplätze”, ist Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt.

Liste Fritz: Selbstbehalte senken. Echtes betreutes Wohnen umsetzen. Pflegepersonalsuche intensivieren

“Angesichts der massiven Teuerung und zur Entlastung der Menschen gehören die Selbstbehalte in der mobilen Pflege gesenkt! Kärnten macht es vor, dann wird das wohl auch in Tirol möglich sein. Da ist die SPÖ in der Landesregierung gefordert”, verlangt Haselwanter-Schneider mehr sozialen Einsatz. “Auch das betreute Wohnen gehört richtig aufgestellt. Betreutes Wohnen kann nicht nur bedeuten, weiterhin barrierefreie Wohnungen auf die grüne Wiese zu bauen. Das ist falsch, denn betreutes Wohnen funktioniert nur dann gut, wenn eine pflegerische Infrastruktur angeschlossen ist!”, weiß Haselwanter-Schneider und fordert schließlich auch Konzepte ein, um Pflegepersonal zu rekrutieren. “Bisher waren die Bemühungen in diesem Zusammenhang seitens der Landesregierung enden wollend. Deshalb frage ich mich, welchen Plan hat ÖVP-Landesrätin Hagele, um etwa auch ausgeschiedenes Personal wieder zu gewinnen?”

Landesregierung und Gemeinden sind gefordert

Fakt ist, der Pflegenotstand hat mittlerweile Dimensionen angenommen, die schnelles Handeln erfordern. “Es braucht einen Kraftakt von Landesregierung und Gemeinden. Wir als Liste Fritz wollen den Tiroler Gemeinden 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um im Pflegebereich Bestehendes zu erhalten und zu verbessern sowie Neues umzusetzen. Ich halte es für notwendig, dass die Landesregierung zusätzliche Angebote, wie Pflegewohngemeinschaften, Tagesbetreuungsstrukturen und auch private Hauskrankenpflege unterstützt, um im Bereich der Pflege und Betreuung endlich den Anforderungen gerecht zu werden. Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf Pflege und Betreuung. Eine Garantie für alle, um in unserer Gesellschaft ein würdiges Altern zu ermöglichen. Auch eine solidarische Pflegeversicherung ähnlich dem Pensionsversicherungsmodell ist anzudenken. Seit fast 14 Jahren setze ich mich für eine Verbesserung im Bereich der Pflege ein, bis heute hat die ÖVP fast alle sinnvollen Initiativen der Liste Fritz schubladisiert. Das ist besonders schade für die Betroffenen und für das Wohl des Pflegepersonals!”, erklärt Liste Fritz-Landtagsabgeordnete und Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.