Es ist ein Skandal, wie sich Landeshauptmann Anton Mattle und die ÖVP im Zusammenhang mit einem künstlerischen Wettbewerb über die NS-Vergangenheit des Landhauses geweigert haben, das Siegerprojekt ´Wir haften für unsere Geschichte` von Franz Wassermann umzusetzen. Für das Siegerprojekt gab es einen einstimmigen (!) Juryentscheid.

 

Plakataktion zeigt Lücke in geschichtlicher Aufarbeitung auf!

Die Liste Fritz hat sich entschieden, am Nationalfeiertag anlässlich des Tages der offenen Tür im Innsbrucker Landhaus mittels einer Plakataktion auf das falsche Geschichtsverständnis der Mattle-ÖVP hinzuweisen. “Es ist beschämend, dass Anton Mattle den Wettbewerb als ´gescheitert` verunglimpft hat und das Siegerprojekt von Franz Wassermann nach einem Wettbewerb und trotz einstimmigen Juryentscheids einfach nicht umgesetzt und politisch beerdigt hat!”, hält Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest, für den das ein falscher Zugang zur Aufarbeitung unserer Geschichte ist. “Die Ausstellung ´Vom Gauhaus zum Landhaus` im Landhaus ist das eine, eine bleibender Hinweis auf der Fassade des ehemaligen Gauhauses und heutigen Landhauses ist das andere. Mattle und die ÖVP lehnen ´Wir haften für unsere Geschichte` ab und deshalb darf das Siegerprojekt nicht umgesetzt werden. Das ist nicht akzeptabel!“, distanziert sich Sint von Mattles Vorgehensweise und will mit dieser Plakataktion symbolisch die Lücke in der historischen Aufarbeitung schließen. “Mit dem starken und schlichten Schriftzug ´Wir haften für unsere Geschichte` an der Fassade des Landhauses können wir ein sichtbares Zeichen der Erinnerungskultur setzen. Für mich ist der Kern von Erinnerungskultur, unsere Geschichte zu kennen, zu unserer Geschichte zu stehen und für unsere Geschichte zu haften. Nicht im juristischen, aber natürlich im geschichtlichen Sinne“, so Sint, der mit der Umsetzung des künstlerischen Siegerprojektes von Franz Wassermann die Chance sieht, eine Lücke in der Vermittlung der NS-Geschichte des Landhauses zu schließen.

Trauerspiel: Die Mattle-ÖVP kann nicht allein das Geschichtsbewusstsein Tirols bestimmen!

“Mit seinem politischen Alleingang hat sich Landeshauptmann Mattle selbstherrlich über einen Beschluss des Tiroler Landtages hinweggesetzt und damit auch den Beschluss der Landesregierung ad absurdum geführt. Es ist enttäuschend und beschämend, dass die Tiroler SPÖ Mattle dabei auch noch unterstützt! Mit Mattles Entscheidung, das Wassermann-Siegerprojekt bis dato nicht umzusetzen, bleiben am Ende nur Verlierer übrig. Es geht nicht an, dass die ÖVP und Mattle glauben, dass Tirol ihnen gehört, dass einzig sie entscheiden, was dem Land, den Bürgern und den Mitarbeitern des Landhauses zumutbar ist und was nicht. Die Mattle-ÖVP hat nicht das Recht, allein über das Geschichtsbewusstsein in Tirol zu bestimmen. Tirol gehört den Bürgern und nicht der ÖVP!”, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar.