Seit Jahren fordert die Liste Fritz Maßnahmen für das Pflegepersonal, eine Entlastung von pflegenden Angehörigen bis hin zu ausreichend Wohn-, Pflege- und Therapieplätze. Passiert ist bis heute wenig bis gar nichts. “Die bisherigen ÖVP dominierten Landesregierungen waren zwar groß im Ankündigen und Versprechen, gehalten wurde allerdings nichts. Aus diesem Grund setzt die Liste Fritz für den Mailandtag einen Pflegeschwerpunkt, der zahlreiche Forderungen zur Verbesserung der Pflege und Betreuung beinhaltet!”

Pflegende Angehörige stärker unterstützen

“Mich erreichen beinahe tagtäglich Nachrichten von Tiroler Familien, die sich bei der Pflege von Angehörigen von der Tiroler Landesregierung im Stich gelassen fühlen. Dort ist im wahrsten Sinn des Wortes Feuer am Dach!”, kritisiert Haselwanter-Schneider die unzumutbaren Zustände für pflegende Angehörige. “Tiroler Familien müssen bei Pflege und Betreuung stärker unterstützt werden. So fordert die Liste Fritz einen Betreuungspool, damit Familien, die zu Hause pflegen und betreuen, stundenweise Unterstützung bekommen. Zwar gibt es bereits Unterstützung seitens der Sozial- und Gesundheitssprengel. Diese können allerdings nur maximal 90 Stunden pro Monat und pro Klientel mit dem Land abrechnen. Aus diesem Grund müssen viele Familien auch auf die Hilfe von 24-Stunden Betreuungskräfte zurückgreifen. Ein kostspieliger Ersatz, der in Zeiten der massiven Teuerung immer seltener leistbar ist”, so Haselwanter-Schneider, die deshalb auch fordert, die Stundendeckelung bei mobiler Pflege aufzuheben. “Die aktuelle Situation ist bekannt. Viele Altenwohn- und Pflegeheimplätze müssen aufgrund von Personalmangel Betten sperren, sodass immer mehr ältere Menschen, auch mit sehr hohen Pflegegeldstufen, zu Hause betreut und gepflegt werden. Deshalb ist es nur Gut und Recht, die Stundendeckelung bei der mobilen Betreuung aufzuheben und dahingehend zu adaptieren, dass in einer Zeit der massiven Teuerung eine verstärkte Unterstützung durch die Gesundheits- und Sozialsprengel möglich wird!” Haselwanter-Schneider fordert deshalb im Mailandtag die Tiroler Landesregierung auch auf, einen Vorschlag zur sozial- und pensionsrechtlichen Absicherung von pflegenden Angehörigen auszuarbeiten, die vorsieht, dass die Kosten für die Versicherungsleistungen vom Land Tirol übernommen werden. All jene Angehörige, die das möchten, können sich somit ausschließlich um Pflege und Betreuung kümmern, und müssen sich keine Sorgen machen, später für die Pension nicht abgesichert zu sein. “Eine Anstellung von pflegenden Angehörigen wie im Burgenland wollte die ÖVP in Tirol nicht. Warum soll in Tirol dann eine Versicherungsleistung nicht möglich sein?”, so Haselwanter-Schneider weiter.

Pflege ist Schwerarbeit und verdient ein faires Gehaltssystem

Für Haselwanter-Schneider ist klar: Pflege ist Schwerarbeit. Deshalb soll der Tiroler Landtag eine Petition von Carolin Astner unterstützen und die Tiroler Landesregierung beauftragen, an die Bundesregierung heranzutreten, damit diese den Weg für dieses Anliegen frei macht. Die diplomierte Krankenpflegerin Carolin Astner aus Kufstein startete im Mai 2022 eine Petition, um gegenüber dem Bund die dringend notwendige Einstufung der Pflege als Schwerarbeit durchzusetzen und zu argumentieren. Mit Stand 30. April 2023 haben 129.929 Personen ihre Petition unterzeichnet, was beweist, dass damit viele Menschen in unserem Land sympathisieren.

Eine langjährige Forderung von Haselwanter-Schneider ist auch ein faires Gehaltssystem für alle Angestellten in den Spitälern und Heimen. “Selbst die beiden Geschäftsführer der Tirol Kliniken Stefan Deflorian und Christian Haring bestätigten im Rahmen des Beteiligungsunterausschusses des Landtages, dass man bezüglich der Gehälter nicht mehr konkurrenzfähig ist. Deshalb soll die Tiroler Landesregierung das derzeitige ‘Gehaltssystem neu’, das für Angestellt in Spitälern und Heimen allgemein gilt, evaluieren und überarbeiten, damit eine zeitgemäße Entlohnung sichergestellt werden kann und die Tiroler Spitäler und Heime konkurrenzfähige Gehälter zahlen können”, so Haselwanter-Schneider.