Die letzten Blockadeaktionen der „Letzten Generation“ haben in der Bevölkerung mehr und mehr Zweifel über die Sinnhaftigkeit dieser Protestform aufkommen lassen, zumal wie im Fall der Blockade der Brenner-Autobahn auch Menschenleben massiv gefährdet werden. Für Liste Fritz Klubobmann Markus Sint wurde damit eine Grenze überschritten, die mit keinem Argument mehr zu rechtfertigen ist. “Grundsätzlich ist das Versammlungs- und Demonstrationsrecht ein hohes Gut. Das gilt es selbstverständlich zu schützen”, so Sint, für den klar ist, dass der Klimawandel die Top-Herausforderung der Zukunft ist. Das gilt vor allem für ein Bergland wie Tirol, wie der gewaltige Bergsturz im Gemeindegebiet von Galtür drastisch vor Augen geführt hat. Leider sind auch in Zukunft weitere derartige Bergstürze aufgrund des auftauenden Permafrosts zu erwarten.

Proteste sind notwendig, aber…

“Das Aufzeigen der Folgen des Klimawandels und das Einsetzen für mehr und bessere Maßnahmen zum Klimaschutz sind notwendig und richtig. Denn Klimaschutz geht uns alle an, jeder und jede kann und muss dazu beitragen. Klar ist aber auch, dass ein vernünftiger Protest, die Menschen für das Anliegen positiv stimmen, begeistern und mitnehmen muss. Ein Protest, der aber viele Menschen verärgert, behindert und letztlich abschreckt, ist schlecht und auch völlig kontraproduktiv”, ist Sint überzeugt und glaubt auch, dass die Protestierenden der “Letzten Generation” mit ihrer Protestform dem Anliegen Klimaschutz mehr schaden als nützen. “Das selbstgerechte Beharren auf ihrer Protestform mit Straßenblockaden und sogar der lebensgefährlichen Sperre der Autobahn ist falsch und bewirkt das Gegenteil des eigentlich Gewollten. Denn viele Menschen ärgern sich nicht nur mehr über diese Straßenblockaden samt negativer Auswirkungen auf ihren Lebensalltag und verlieren dadurch auch das Verständnis für zwingend notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz.

Proteste haben Grenze überschritten

“Damit manövriert sich der Protest der Klimakleber letztlich in eine Sackgasse, weil es immer weniger Verständnis der Bevölkerung auch für sinnvolle und notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz geben wird”, so Sint, der nicht glaubt, dass die Regierung deshalb mehr Maßnahmen für den Klimaschutz beschließen wird. Im Gegenteil. “Das ist ein klassischer Schuss ins Knie, für mich ärgerlich, weil das Anliegen des Klimaschutzes wichtig ist, die gewählte Protestform aber falsch.”

Auch Liste Fritz-Parteiobfrau LA Andrea Haselwanter-Schneider sieht in den Protestaktionen der “Letzten Generation” eine Grenze überschritten. “Die Anliegen des Klimaschutzes sind mir sehr wichtig, wir alle sind jetzt angehalten, Maßnahmen zu setzen, um die sichtbaren Auswirkungen der Erderwärmung zumindest abzufedern. Ganz klar. Mein Verständnis für die Protestaktionen der Letzten Generation ist allerdings enden wollend. Wenn Ärzte an der Ausübung ihres Berufes behindert werden, Einsatzkräfte nicht schnell genug an ihren Einsatzort kommen, Hauskrankenpfleger nicht mehr imstande sind ihrem Pflegeberuf nachzukommen und somit auch Menschenleben auf dem Spiel stehen, kann ich derartige Blockadeaktionen nicht mehr nachvollziehen”, so Haselwanter-Schneider, die wie Sint die “Letzte Generation” auffordert, ihre Protestaktionen zu überdenken.