Anrainer, Bürger und Gemeinderäte aus Ebbs steigen auf die Barrikaden. Der Stein des Anstoßes, direkt neben einem Wohngebiet für rund 100 Familien will die Gemeinde Ebbs ein neues, 10.000 m² großes Gewerbegebiet auf der grünen Wiese errichten. Nach einem Hilferuf zahlreicher Bürger hat sich Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint bei einem Lokalaugenschein in Ebbs selbst ein Bild gemacht. “Dieser Standort taugt nicht für ein Gewerbegebiet, da stellen wir uns als Liste Fritz klar auf die Seite der Bürger in Ebbs. Die Anrainer leiden schon jetzt unter dem vielen Verkehr, mit dem Gewerbegebiet wird es noch mehr Verkehr geben. Auch die jetzt schon starke Lärmbelastung wird steigen, es wird schlechter statt besser. Werden die ersten 10.000 m2 zum Gewerbegebiet, dann werden auch die umliegenden Wiesen – in typischer Salamitaktik – in den nächsten Jahren erschlossen. Schließlich sind diese Wiesen landwirtschaftlich hochwertige Nutzflächen. Deshalb hat sie die Tiroler Landesregierung erst 2018 extra als landwirtschaftliche Vorsorgeflächen ausgewiesen, um sie vor diversen Begehrlichkeiten zu bewahren und vor dem Zubetonieren zu beschützen!”, stellt Klubobmann Markus Sint klar.

Landwirtschaftliche Vorsorgeflächen erhalten, nicht opfern

Trotzdem hat der Ebbser Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, aus diesen landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen ein Gewerbegebiet zu machen. Dazu muss die Landesregierung aber erst ihre Zustimmung geben. Für Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint ist das ein absolutes “No-Go”. “Die Fakten sprechen eindeutig dagegen! Diese landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen hat die Landesregierung erst vor fünf Jahren geschützt, sie jetzt schon wieder zu opfern ist unsinnig. Damit macht sich die Landesregierung lächerlich. Die Anrainer sprechen von 15 bestehenden Gewerbegebieten in Ebbs, tatsächlich gibt es mehr als 85.000 m2 gewidmete Gewerbeflächen in der Gemeinde Ebbs. Einige dieser Flächen sind noch frei und wurde dem betreffenden Betrieb auch schon angeboten. Ins bestehende Gewerbegebiet gehört der Betrieb hin, aber nicht neben ein Wohngebiet!”

Nagelprobe für ÖVP-Landesrat Geisler und schwarz-rote Landesregierung

Die Idee hinter der Ausweisung von landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen war es, die fortschreitenden Bodenversiegelung und den Bodenfraß einzudämmen. “Tirol hat nur etwa 12% besiedelbare Fläche, trotzdem verbaut Tirol täglich 8.000 m2 Grund und Boden. Damit muss einmal Schluss sein, wir sägen uns den Ast ab, auf dem wir sitzen! Dieses Zubetonieren wollen wir als Liste Fritz verhindern, angeblich will das auch die Landesregierung, dann muss sie den Plänen der Gemeinde Ebbs eine klare Absage erteilen”, so Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint, der die schwarz-rote Landesregierung in die Verantwortung nimmt. “Das ist die Nagelprobe für die schwarz-rote Landesregierung und ÖVP-Landesrat Geisler. Ist er für den Erhalt hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen oder für das x-te Gewerbegebiet in Ebbs? Kommt das Gewerbegebiet, braucht der ÖVP-Bauernbund aber keine Krokodilstränen mehr vergießen und den brutalen Bodenfraß, die fortschreitende Bodenversiegelung und das um sich greifende Zubetonieren des Landes samt Verlust landwirtschaftlicher Anbauflächen beklagen. Und die Landesregierung kann dann das Papier, auf dem landwirtschaftliche Vorsorgeflächen ausgewiesen sind, in den Reißwolf geben. Deshalb fordere ich die Landesregierung auf, in dieser Angelegenheit Charakter und Weitblick zu zeigen, politische Klientelpolitik hintanzustellen und dem Ansinnen der Ebbser Gemeinderatsmehrheit eine klare Absage zu erteilen!”, verlangt Klubobmann Markus Sint.