In Tirol gibt es schätzungsweise 10.000 illegale Freizeitwohnsitze. Und laut Landesgesetz haben die Bürgermeister eine Verpflichtung zur Kontrolle, denn illegale Freizeitwohnsitze sind kein Kavaliersdelikt, sondern ein Gesetzesbruch. Trotzdem nehmen viele Bürgermeister die Kontrolle illegaler Freizeitwohnsitze gar nicht oder nur halbherzig wahr. Bestes Beispiel dafür ist die Gemeinde Seefeld, in der jeder fünfte Haushalt ein genehmigter Freizeitwohnsitz ist. „Der Gipfel der Unverfrorenheit ist die Tatsache, dass laut eines Berichts des Landesrechnungshofes die ÖVP-Bürgermeister Werner Frießer und Markus Wackerle eine Liste mit 132 illegalen Freizeitwohnsitzen geführt haben, von denen sie auch Abgaben kassiert, aber eine Benützung nicht untersagt haben. Das ist gesetzeswidrig, vielleicht sogar ein Amtsmissbrauch“, so Sint, der sich wundert, dass die Landesregierung die ehemaligen ÖVP-Bürgermeister deswegen nicht schon längst angezeigt hat. Obwohl der schwarz-roten Landesregierung diese illegalen Machenschaften bekannt sind, schützt sie weiterhin untätige Bürgermeister. Zwar bestreitet dies der dafür zuständige Landesrat Josef Geisler und brüstet sich mit dem Fall des Porsche-Finanzchefs Lutz Meschke. Der hat zwar eine Benützungsuntersagung für seine Villa in Going und eine Strafe kassiert, baut aber gleichzeitig in Kitzbühel unter den Augen des ÖVP-Bürgermeisters ein sündteures Doppelhaus. „Natürlich gibt es einen Promi-Faktor bei den Tiroler Behörden, auch wenn Geisler widerspricht. Wenn der Fall des Porsche-Promis jetzt dazu genutzt wird, um Tirol als besonders streng und die Tiroler Landesregierung als besonders tatkräftig darzustellen, dann ist das eine reine Augenauswischerei. Namen wie Karl-Heinz Grasser, Elena Baturina David Alaba, Toto Wolff, Oliver Bierhoff und der ehemalige Bayern-Star Bastian Schweinsteiger zeigen schonungslos das jahrelange Wegschauen der ÖVP-dominierten Landesregierungen auf“, so Sint, der Geisler auffordert, endlich dafür zu sorgen, dass die Bürgermeister in Tirol tatsächlich ohne Promi-Faktor und lückenlos kontrollieren.
Illegale Freizeitwohnsitze sind ein Schaden für die Einheimischen und befeuern den Ausverkauf unserer Heimat
Zahlen und Fakten belegen das. Alleine im Bezirk Kitzbühel überschreiten drei Viertel aller Gemeinden die gesetzlich erlaubte 8%-Hürde, in den Bezirken Kufstein und Reutte liegt jede dritte Gemeinde drüber und im Bezirk Schwaz sind es 16 von 39 Gemeinden, damit 41%. Für Sint sind illegale Freizeitwohnsitze generell ein Tirol weites Krebsgeschwür. „Sie verknappen Grund und Boden für Villen, Häuser und Wohnungen, ohne ein ganzjähriges Wohnbedürfnis zu befriedigen und verteuern das Wohnen für alle Einheimischen. Auch die Gemeinden sind Draufzahler. Sie haben zusätzliche Kosten für die zu schaffende Infrastruktur und werden zusehends zu seelenlosen Geisterdörfer, weil über viele Wochen niemand in diesen Häusern wohnt und sich am Dorfleben beteiligt! Deshalb fordert die Liste Fritz eine Aktion scharf gegen Gesetzesbrecher!“ so Sint, der nicht nachvollziehen kann, warum die ÖVP und ihr roter Steigbügelhalter SPÖ seit mehr als vier Jahren die Installierung einer Taskforce seitens des Landes blockiert.
Taskforce des Landes gegen illegale Freizeitwohnsitze unterstützt besonders Bürgermeister in kleinen Gemeinden
Mittlerweile bestätigen viele Bürgermeister, dass eine Taskforce des Landes gegen illegale Freizeitwohnsitze eine wirklich große Hilfe wäre. Die Landesregierung redet einerseits großspurig vom Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze, blockiert und torpediert aber andererseits sämtliche Lösungsvorschläge für die Gemeinden. Vor vier Jahren hat die Liste Fritz diese Taskforce des Landes gegen illegale Freizeitwohnsitze im Landtag beantragt. „Seit vier Jahren blockiert die ÖVP gemeinsam mit den Grünen und der SPÖ diese Lösung und Hilfe für die Bürgermeister. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Bürgermeister. Von politischen Krokodilstränen haben Bürger und Bürgermeister nichts. Es braucht eine Aktion scharf gegen den Ausverkauf Tirols und gegen illegale Freizeitwohnsitze!“, verlangt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint.