Bettenstopp im Tiroler Tourismus braucht Fakten und offene Debatte!

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Liste Fritz sieht Notwendigkeit den Tourismus in Tirol neu zu positionieren

Tiroler Tourismus darf nicht von Konzernen und Hotelketten dominiert sein!

“Fakt ist, dass wir viele Betten in Tirol haben. Fakt ist auch, dass die Jagd nach neuen Nächtigungsrekorden der falsche Ansatz für den Tourismus in Tirol ist. Immer mehr Betten, immer mehr Nächtigungen, bringen immer mehr Schattenseiten, immer mehr Verkehr und immer mehr Übererschließung nach Tirol. In vielen Regionen sehen wir bereits, dass sich Hotels, Pensionen, Privatzimmervermieter und Anbieter von Ferienwohnungen gegenseitig kannibalisieren. Der gemeinsame Kuchen wächst nicht ins Unermessliche, man nimmt nur mehr dem jeweils anderen etwas weg. Wir als Liste Fritz orten, dass in den vergangenen Jahren viele Privatzimmervermieter abhandengekommen sind. Das ändert die grundlegende Struktur des Tourismus in Tirol. Die Großvermieter und großen Ketten werden größer und sie werden mehr, die kleinen Anbieter verschwinden Schritt für Schritt vom Markt”, stellt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint klar.

Mehr Wertschöpfung durch Bettenstop? 

“Ein Bettenstopp ist absolut keine Strafe für jene Vermieter, die schon da sind. Ganz im Gegenteil bedeutet ein Bettenstopp mehr Auslastung für die, die da sind und damit auch mehr Wertschöpfung für sie. Wenn wir einen Bettenstopp in Tirol diskutieren, dann sind zwei Dinge maßgeblich. Es braucht erstens eine klare Erhebung darüber, wie viele Betten wir in Tirol haben. Wie viele Betten sind im letzten Jahrzehnt mehr oder weniger geworden? Wie viele Betten davon sind umgewandelt worden? Beispielsweise Betten, die von regulären Gästebetten in Mitarbeiterbetten umgewandelt worden sind. Zweitens glauben wir als Liste Fritz, dass für einen Bettenstopp regional unterschiedliche Maßstäbe gelten müssen. Die Situation in St. Anton am Arlberg muss anders beurteilt werden, als die Situation in Osttirol. Hier gibt es eine hohe Konzentration und dort gibt es durchaus noch Platz für neue Betten”, erklärt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.

Die Liste Fritz betont die Wichtigkeit der Debatte über den Tourismus in Tirol. Wenn es um die Zukunft des Tourismus in Tirol geht, braucht es kreative Ansätze und Konzepte, die Krisen und Klimawandel berücksichtigen können.

Tourismus in Tirol braucht eine Nachdenkpause!

“Eine Debatte über den Tourismus in Tirol ist eine dringend notwendige und längst überfällige Debatte. Das unterstreicht ein Beispiel aus St. Anton, wo sich Touristiker bereits an uns wenden, die sich fragen, wann denn endlich einmal genug ist. In St. Anton soll ein neues, zusätzliches 4-Sterne-Hotel mit 70 Betten entstehen. Der Tourismus in Tirol hat nach Coronakrise dringenden Nachdenkbedarf. Wie kann und soll der Tourismus in Tirol neu aufgestellt werden? Wie kommen wir endlich weg vom Massentourismus, hin zu einem klimafitten Tourismus, der aber auch ausreichend Wertschöpfung nach Tirol bringt? JA der Tourismus gehört zu Tirol, aber wir müssen auch die negativen Auswirkungen und die Schattenseiten diskutieren dürfen. Das Südtiroler Vorbild kann uns als Denkanstoß dienen. Ziel muss es sein, den Tourismus in Tirol zukünftig an Klimafreundlichkeit und nachhaltiger Wertschöpfung zu messen und weiterzuentwickeln”, zeigt sich Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint überzeugt.