Für die Mühlauer Bevölkerung ist das Fass bereits übergelaufen. Und das zu Recht. Denn bereits seit März 2023 werden dort Versorgungsleitungen für Wasser, Strom, Internet, Gas und Abwasser entlang der Anton-Rauch-Straße erneuert. Dem nicht genug. Die Bau- und Grabungsarbeiten sollen noch bis Dezember 2025 andauern. Für Liste Fritz Bürgermeister- und Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider sind diese Arbeiten inhaltlich und grundsätzlich zwar notwendig und natürlich zu unterstützen, auch wenn in dieser Zeit die Anrainer aufgrund der Baustellen.- und Grabungsarbeiten massive Einschränkungen in ihrer Lebensqualität hinnehmen müssen, allerdings ist es für sie nicht nachvollziehbar, warum sich diese Arbeiten über fast drei Jahre hinziehen. „Mir ist bewusst, dass hier kommunale Infrastruktur instandgehalten wird, aber dass dazu eine Baustelle mit fast knapp drei Jahre Bauzeit eingerichtet wird, ist für die Bewohner von Mühlau, aber auch Arzl unzumutbar. Ich denke, dass jedem, der drei Jahre ununterbrochen von Baustellenlärm geplagt wird, irgendwann der Geduldsfaden reißt“, so Haselwanter-Schneider, die den Unmut der betroffenen Anrainer durchaus nachvollziehen kann. Sie sieht nun den Bürgermeister in der Pflicht.

Es besteht Handlungsbedarf

„Wir fordern den Bürgermeister auf, sich umgehend mit den Innsbrucker Kommunalbetrieben in Verbindung zu setzen und eine zügigere Abwicklung bei der Erneuerung des Versorgungsnetzes zu verlangen. Ich denke, dass es möglich ist, das Baustellenmanagement und den Bauzeitplan in einer solchen Art und Weise zu optimieren, dass die Bauarbeiten deutlich vor dem kommunizierten Ende 2025 abgeschlossen werden können!“, ist Haselwanter-Schneider überzeugt. Auch Liste Fritz-Gemeinderat Tom Mayer fordert mehr Sensibilität beim Baustellenmanagement ein. Für ihn sind derartig lange Bauarbeiten nicht zumutbar. „Es ist ja auch nicht der Baustellenlärm alleine, der am Nervenkostüm der betroffenen Anrainer zehrt. Denn durch die Grabungsarbeiten sind diese auch massiv in ihrer Mobilität eingeschränkt“, so Mayer. Daher fordert die Liste Fritz den Bürgermeister weiters auf, zwischenzeitliche Verbesserungen während der Bauarbeiten zu ermöglichen. Das betrifft vor allem die Totalsperre des Mühlauer Hauptplatzes. Diese soll auf ein zeitliches Minimum reduziert werden und nicht ein halbes Jahr ununterbrochen andauern. „Uns ist es auch ein Anliegen, dass für die Mühlauer Bevölkerung der zwischenzeitliche Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert wird und dass für ältere oder körperlich eingeschränkte Personen Wege gefunden werden, um diese nicht auf eine kilometerlange Reise bis zur nächsten Haltestelle zu schicken, die dazu nicht einmal barrierefrei ist!“, sieht Mayer auch hier Möglichkeiten für eine Entlastung der Anrainer.

Besseres Baustellenmanagement notwendig

„In Innsbruck muss das Baustellenmanagement in Zukunft neu überdacht werden. Es muss möglich sein, notwendige kommunale Infrastrukturarbeiten durchzuführen, ohne die Anrainer dabei über Jahre zu belasten bzw. in ihrem Lebensalltag einzuschränken. “, fordern Haselwanter-Schneider und Mayer unisono. „Ein vernünftiges Baustellenmanagement darf nicht auf Kosten der Gesundheit der Anrainer und mit langjährigen Mobilitätseinschränkungen verbunden sein!“, ist Haselwanter-Schneider überzeugt. Sie appelliert auch an die IKB, die Kommunikation mit den dauerbelasteten Anrainern der Baustelle zu verbessern.