Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Beinahe monatlich gibt es Ankündigungen, dass Schwimmbäder zugesperrt oder bald geschlossen werden. Für Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint eine katastrophale Entwicklung, die seit vielen Jahren vorhersehbar war. So hat es im Jahr 2011 in Tirol noch 154 Hallen- und Freibäder gegeben, 2022 waren es nur mehr 90. Tendenz fallend. Für Sint höchst an der Zeit, mittels kurzfristiger Unterstützung weitere Schließungen zu verhindern. Denn der Erhalt der Tiroler Schwimmbäder ist vielen Menschen im Land ein wirkliches Anliegen. Das beweist auch die Petition „Keine Schließung der Tiroler Hallenbäder“, die innerhalb kürzester Zeit 11.425 Unterstützer gefunden hat. „Die Bürgermeister und Gemeinderäte stehen mit dem Rücken zur Wand“, so Sint, der zwei Hauptursachen für das Schwimmbadsterben ortet: „Viele Schwimmbäder sind in die Jahre gekommen und müssen saniert werden. Die finanzielle Hauptlast trägt dabei immer und fast ausschließlich die Standortgemeinde. Und zusätzlich haben die Energiekosten astronomische Höhen erreicht. Ein explosiver Cocktail, der ohne schnelle Hilfe seitens des Landes zu weiteren Bäderschließungen führen wird“, fordert Sint nun eine kurzfristige Unterstützung der Gemeinden zum Erhalt der Schwimmbäder seitens des Landes ein. „Es geht hier um eine Überbrückungshilfe, quasi bis sich die Situation entspannt und eine kurzfristige Hilfsmaßnahme, bis mittel- und langfristige Strategien endlich vorliegen! Allemal, bis die Bäderstudie des Landes vorliegt!“ so Sint, der in diesem Zusammenhang die verspätete Beauftragung der Bäderstudie durch den zuständigen SPÖ-Landesrates Georg Dornauer kritisiert. „Die Landesregierung hat viel Zeit ungenützt verstreichen lassen, denn die Liste Fritz hat schon 2022 einen landesweiten Masterplan zum Erhalt der Schwimmbäder eingefordert. Auf diesem aufbauend hätten konkrete Unterstützungsmaßnahmen für die Schwimmbäder bzw. ihre Betreiber folgen sollen. Damals hat die schwarz-grüne Landesregierung diesen verworfen, die schwarz-rote Landesregierung ist auch nur zögerlich in die Gänge gekommen. Die Bäderstudie wurde zwar von Dornauer in Auftrag gegeben, allerdings mit großer Verspätung. Das rächt sich jetzt“, so Sint, der mittlerweile viel Unmut in der Bevölkerung ob der Tatenlosigkeit der Landesregierung ortet.

Schnelle Hilfe spart Kosten: Abänderungsantrag von ÖVP und SPÖ ist unsinnig

Für Sint ist der Abänderungsantrag der Landesregierung gelebte Verschleppungstaktik, wie sie die ÖVP seit Jahrzehnten praktiziert. In diesem sollen nun Tourismusregionen und Planungsverbände parallel zur Bäderstudie ein Finanzierungsmodell zur Entlastung von Gemeinden, die Schwimmbäder betreiben, ausarbeiten. „Schnelle Hilfe sieht anders aus. Und die ist allemal notwendig, denn die Gemeinden brauchen jetzt Unterstützung und nicht erst in einem Jahr!“, ist Sint überzeugt. „Es geht in erster Linie darum, die explodierenden Energiekosten abzufedern, die Gemeinden brauchen eine Überbrückungshilfe, bis sich die Situation entspannt! Jedenfalls solange, bis die Bäderstudie endlich vorliegt!“ so Sint weiter. „Der unsinnige Verschleppungsantrag von ÖVP und SPÖ verhindert keinesfalls die Schließung von Bädern noch löst er auch nur eines der bestehenden Probleme. Im Gegenteil. Dieser schiebt die Problemlösung bestenfalls auf die lange Bank. Und das hilft den Gemeinden in der derzeitigen Situation überhaupt nicht!“