Österreich und auch Tirol verlieren als Wirtschaftsstandort im internationalen Vergleich mehr und mehr an Attraktivität. Zwar gilt Österreich immer noch als attraktiver Wirtschaftsstandort. Doch in den wichtigsten internationalen Standortrankings bewegt sich das Land seit Jahren im Mittelfeld. Dies hat viele Ursachen. So mindern nicht nur hohe Steuern und eine überbordende Bürokratie die Standortattraktivität, sondern auch Versäumnisse vor allem in den Bereichen Technologie und Digitalisierung. Für Liste Fritz Wirtschaftssprecher Herwig Zöttl ist es deshalb höchst an der Zeit, vor allem in letztgenannten Bereichen endlich durchzustarten. “Gerade im Bereich der Digitalisierung hat Österreich immensen Nachholbedarf. Die Anpassung an die globale digitale Revolution hat Österreich beinahe verschlafen, viele OECD-Länder sind hier schon viel weiter. Dies betrifft auch die Arbeitsverhältnisse der sogenannten digitalen Nomaden, also Unternehmer aber auch Arbeitnehmer, die fast ausschließlich digitale Technologien anwenden, um ihre Arbeit zu erledigen und zugleich ein ortsunabhängiges Leben führen wollen. In Deutschland ist es zum Beispiel schon möglich, mittels eines Freelancer-Visums zwischen 6 Monaten und 3 Jahren als digitaler Nomade zu arbeiten. Um dieses zu erhalten, braucht es nur einen Beschäftigungs- und Einkommensnachweis, eine Registrierung beim Finanzamt zwecks Steuerleistung sowie einen Nachweis der eigenen Krankenversicherung”, so Zöttl, der sich für Österreich ein ähnliches Modell vorstellen kann. Die Gründe, vermehrt digitalen Nomaden die Möglichkeit zu geben in Österreich vorübergehend zu arbeiten, liegen auf der Hand. “So ist vor allem auch der Tourismus einer der Profiteure. Digitale Nomaden verbringen im Gegensatz zum klassischen Touristen aufgrund ihrer Tätigkeit eine längere Zeit an einem Ort und garantieren auch einen längerfristig stabilen Umsatz. Zudem kann sich Österreich und im Besonderen auch Tirol selbst verstärkt als attraktiver Standort für neue Arbeitsformen positionieren und fördert damit gleichzeitig die digitale Transformation”, ist Zöttl überzeugt. Deshalb fordert er mit dem Antrag “Visum für digitale Nomaden umsetzen” die Landesregierung auf, an die Bundesregierung heranzutreten und diese aufzufordern, aufenthaltsrechtliche und steuerrechtliche Möglichkeiten für den längerfristigen Aufenthalt von digitalen Nomaden aus EU- und Nicht-EU Staaten zu prüfen und zu ermöglichen.
Kreativwirtschaftsscheck soll Ein-Personen- und Kleinst-Unternehmen unterstützen
Liste Fritz-Wirtschaftssprecher Herwig Zöttl sieht auch hier vor allem in Tirol großen Nachholbedarf. Vor allem seit der Corona-Pandemie, von der auch die Tiroler Kreativwirtschaft stark betroffen war. Deshalb soll mittels eines Kreativschecks der unternehmerische Auftritt unterstützt werden, damit sich Unternehmen zum Beispiel auch im Schaufenster der digitalen Einkaufsstraße besser präsentieren können. “Insgesamt soll ein erstes Volumen dieser Förderung 150.000 Euro betragen und für jedes Unternehmen für Kreativdienstleistungsprojekte mit je 1.000 Euro unterstützt werden. Viele positive Erfahrungen konnten schon in den 2010er-Jahren über den vom aws getragenen österreichweiten Kreativwirtschaftsscheck gesammelt werden. Davon profitieren sollen nur in Tirol angesiedelte Betriebe der Kreativwirtschaft mit maximal 9 Mitarbeitern, also Ein-Personen- (EPU) sowie Kleinst-Unternehmen, um vor allem in Zeiten der Teuerung auch diese durch Aktivierung neuer bzw. bestehender Kunden zu unterstützen”, so Zöttl.