Der Armutsbericht für Tirol deckt es schonungslos auf. Obwohl wir in Tirol in einem Wohlstandsland leben, zeigt die Armutskurve wieder steil nach oben. Und das, obwohl Teuerungs- und Energiekrise noch gar nicht einberechnet sind. Eine traurige Bilanz, die Andrea Haselwanter-Schneider mehr als nur verärgert: “Anstatt sich ernsthaft um Strategien gegen die zunehmende Armut in Tirol zu kümmern, setzen Mattle, Dornauer & Co weiterhin einen Arbeitskreis nach dem anderen ein, um, wie sie sagen, zu evaluieren. Die Zeit des Evaluierens, der Bewertungen und des Beurteilens ist vorbei. Die Tirolerinnen und Tiroler mit ihren immer schon niedrigsten Einkommen im Österreichvergleich rutschen aufgrund von Teuerung und Inflation immer noch weiter in die Armutsgefährdung ab. Und was macht die Landesregierung? Sie führt die unsoziale Politik der schwarz-grünen Vorgängerregierung nach dem Motto – wenn ich nicht mehr weiterweiß, gründe ich einen Arbeitskreis – fort. Die Leidtragenden sind die laut Armutsbericht 100.817 Armutsgefährdeten sowie manifest Armen. Und die Zahl der ‘working poor’, also Menschen, die in Beschäftigung sind, aber so wenig verdienen, dass sie davon nicht leben können, steigt weiter. Der Soziallandesrätin indes fällt nichts anderes ein, als die Mindestsicherung zu evaluieren”, so Haselwanter-Schneider.

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“Es braucht in dieser Situation handfeste Lösungen und einen Master-Plan zur Armutsbekämpfung, der nicht aus leeren Worthülsen, Versprechungen und Ankündigungen besteht”, fordert Haselwanter-Schneider die Landesregierung auf, endlich Taten statt Worte zu setzen. Zahlreichen Anträge der Opposition zur Bekämpfung und Abfederung der Teuerung liegen seit Monaten unbearbeitet in den Landhausschubladen. Mattle und Co müssen nun endlich liefern, stattdessen arbeiten sie nach dem Motto “abwarten und Tee trinken”. “Die stark steigenden Zahlen an armutsgefährdeten Menschen, darunter viele Kinder, müssen bei der Tiroler Landesregierung doch die Alarmglocken schrillen lassen. Alarmierend ist auch, dass sich viele Menschen aus dem Mittelstand das Leben in diesem Land kaum mehr leisten können”, weiß Haselwanter-Schneider, die sich in den kommenden Wochen einen Schwerpunkt der schwarz-roten Landesregierung erwartet, um wirksame Maßnahmen gegen die Armut in Tirol auf den Weg zu bringen. “Und damit meine ich nicht die Einsetzung eines sogenannten Armutsrates, sondern tatsächlich schnelle Lösungen. Auch unseren Kindern zuliebe. Denn diese leiden besonders unter diesen Bedingungen. Sie werden von Schulveranstaltungen und Unternehmungen in der Freizeit ausgeschlossen, weil sich die oft alleinerziehenden Eltern oder weniger verdienenden Eltern diese zusätzlichen Ausgaben nicht leisten können. Es braucht einen Landesfonds, um kurzfristig die Teilhabe der Kinder am gesellschaftlichen Leben und Schulveranstaltungen sicherzustellen. Hier braucht es vor allem auch einen niederschwelligen Zugang”, so Haselwanter-Schneider, die keinerlei Verständnis für die Verzögerungspolitik seitens der schwarz-roten Landesregierung hat.