Wer übernimmt die anfallenden Mehrkosten der Gesundheitsversorgung?
“Wir bleiben skeptisch, denn für uns ist die Lösung dann gelungen, wenn alle Beteiligten sich geeinigt haben und auch alle Beteiligten wissen, wer die anfallenden Mehrkosten übernimmt. Nur Summen in die Welt zu setzen, aber nicht zu wissen, wer sie finanzieren soll, ist zu wenig. Es geht um eine sensible Herausforderung, nämlich um die optimale Versorgung der Tiroler in den Spitälern, in den Alten- und Pflegeheimen sowie in den Gesundheits- und Sozialsprengeln. Und es geht um viele Tausende Beschäftigte dort”, stellt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider in einer ersten Reaktion klar.
Die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol begrüßt es, wenn endlich eine tragfähige Lösung gefunden wird!
“Noch wissen wir wenig Konkretes, zumal uns ÖVP-Landesrat Tilg zuletzt im Jänner informiert hat. Obwohl er versprochen hatte, uns laufend zu informieren. Es geht dann in die richtige Richtung, wenn es wettbewerbsfähige Gehälter im Vergleich mit Vorarlberg und Süddeutschland gibt. Dann werden sich – zumindest ist der finanzielle Druck nicht mehr so stark gegeben – auch weniger Ärzte entschließen, sich beruflich nach Deutschland etc. zu verabschieden. An den noch nicht passenden Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter ist trotzdem weiter zu arbeiten. ´Gleiches Geld für gleiche Leistung bei den Ärzten’ unterstützen wir, wobei wir diese Formel auch für das nicht-medizinische Personal, besonders das Pflegepersonal, einfordern. Nicht stimmig scheint mir das Verhältnis der Zuzahlungen für die Ärzte in Relation zu den Zuzahlungen für das Pflegpersonal und andere Mitarbeiter in den Spitälern und Altenheimen”, erklärt Andrea Haselwanter-Schneider.
Die Liste Fritz sieht bei der gerechten Verteilung der Privatarzthonorare durchaus Handlungsbedarf!
“Wir haben mehrmals auf eine Reform bei der Verteilung der Poolgelder gedrängt und in der vergangenen Periode einen Sonderprüfbericht des Landesrechnungshofes dazu mitdurchgesetzt. Fakt ist, bis dato wird der volle Hausanteil nicht überall eingehoben und die Verteilung ist ungerecht. Wenn ÖVP-Landesrat Tilg jetzt eine Verdoppelung des Hausanteiles durchsetzen will, klingt das mehr nach frommen Wunsch als nach tatsächlich Fixiertem. Wir sind gesprächsbereit, was eine faire Verteilung der eingenommenen Privatarzthonorare betrifft. Völlig offen bleibt für uns aber, wie die Gemeinden und Gemeindeverbände die Mehrkosten für die Bezirksspitäler aufbringen sollen, zumal bekannt ist, dass jede dritte Tiroler Gemeinde stark und voll verschuldet bzw. überschuldet ist. Wir bleiben skeptisch, aber freuen uns, wenn es eine zufriedenstellende Lösung im Sinne der Tiroler Patienten und der Mitarbeiter gibt”, fassen die Liste Fritz -Landtagsabgeordneten Andrea Haselwanter-Schneider und Isabella Gruber ihren Standpunkt zusammen.
Zum Nachlesen:
Gehaltszuckerl haben Gewicht, Tiroler Tageszeitung vom 06. April 2016 | |
Ärztearbeitszeit – so gefährdet ist die Patientenversorgung an den tirol kliniken!, Liste Fritz vom 11. Februar 2016 | |
}Ärzten und Pflegepersonal reicht’s: Landesrat Tilg in der Pflicht!, Liste Fritz vom 01. Oktober 2015 |