Für Liste Fritz zeigt der Fall Oberperfuss wie Investoren, Gemeinden und Landesregierung Preise fürs Wohnen nach oben treiben

„Die Debatte um sündteures Bauland zeigt die verfehlte Grund und Boden-Politik der ÖVP in Tirol auf. Mehr Vorbehaltsgemeinden, die mehr Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau ausweisen sollen, sind richtig. Mehr Vertragsraumordnung bei Neuwidmungen hilft. Dagegen schadet die fehlende Mobilisierung der rund 33 Millionen Quadratmeter gewidmeten, aber nicht bebauten Baulandes. Politische Sonntagsreden für leistbares Wohnen und Montagswidmungen für 40 teure, freifinanzierte Anlegerwohnungen wie in Oberperfuss widersprechen sich komplett. Diese Hü-hott-Politik vieler Bürgermeister und Gemeinderäte, abgesegnet von der ÖVP-dominierten Landesregierung, macht Wohnen in Tirol sündteuer und immer noch teurer. Sie torpediert die Bemühungen, den Traum vieler Tiroler vom leistbaren Wohnen wahr werden zu lassen. Auf sündteurem Bauland kann nur sündteurer Wohnraum entstehen, das ist hausgemacht und selbstverschuldet. Wir wollen leistbaren Wohnraum für die Tiroler, daher muss die Landesregierung klare gesetzliche Vorgaben machen, etwa Maßnahmen zur Baulandmobilisierung oder ein uneingeschränktes Vorkaufsrecht auf Freiland für die Gemeinden. Und die Gemeinden müssen die vorhandenen Werkzeuge endlich nutzen. Es braucht den Blick für die wohnungssuchenden Tiroler statt der Unterstützung von Investoren und Spekulanten“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar.

Negativbeispiel in Oberperfuss zeigt, wie es zu sündteurem Wohnen kommt

„ÖVP-Wirtschaftskammerfunktionär Patrick Weber hat in Oberperfuss den Millionen-Jackpot geknackt. Nicht mit Glück und einem Lottoschein, sondern mit Unterstützung der ÖVP-Bürgermeisterin. Investor Weber darf 40 freifinanzierte Anlegerwohnungen bauen und um teures Geld verkaufen statt Wohnungen für einheimische Familien errichten zu müssen. Die Gemeinde Oberperfuss hat keine Vertragsraumordnung angewandt, keine geförderten Wohnungen verlangt und sich keinen Raumordnungsvertrag von Investor Weber unterschreiben lassen. Sie hat Investor Weber den roten Teppich ausgerollt und zuletzt einen großzügigen Bebauungsplan für 40 Anlegerwohnungen beschlossen. Dafür darf sie 950 Quadratmeter Grund um 120 Euro von Weber abkaufen. Mit den Entscheidungen des Oberperfer Gemeinderates klingelt bei Investor Weber die Kasse, aber für die Gemeindebürger ist es ein schlechtes Geschäft. Es ist hausgemacht und gewollt, wie hier weitere teure Wohnungen statt leistbarem Wohnraum für die Einheimischen entstehen. An diesem Beispiel zeigt sich die Misere der Wohn- und Boden-Politik in Tirol. Da reden alle vom viel zu teurem Wohnen, aber befeuern durch die politischen Entscheidungen auf Gemeinde- und Landesebene genau dieses teure Wohnen. Im Fall Oberperfuss liegt es jetzt an der schwarz-roten Landesregierung, ob sie dieses Bauprojekt mit diesen 40 teuren Anlegerwohnungen durchwinkt oder stoppt“, zeigt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint auf.