Hände pflegen

„Die Lage in der Pflege ist dramatisch. Und das nicht erst seit gestern. Doch während Pflegekräfte immer wieder auf die Straße gehen, bleibt die schwarz-rote Landesregierung auffallend stumm und tatenlos“, kritisiert Liste Fritz-Parteichefin Andrea Haselwanter-Schneider. „Wie laut muss der Hilferuf der Pflege eigentlich noch werden, bevor Landesrätin Hagele und Landeshauptmann Mattle endlich aufwachen?“

Gleiche Arbeit – gleicher Lohn: Warum geht das in Tirol nicht?
„So viele Menschen wie noch nie befinden sich derzeit in Pflegeausbildung. Das ist ein gutes Zeichen, aber bei Weitem kein Garant für eine langfristige Lösung“, so Haselwanter-Schneider. „Denn wer das Pflegepersonal nach der Ausbildung mit schlechten Arbeitsbedingungen, unfairen Gehaltssystemen und Überlastung konfrontiert, darf sich nicht wundern, wenn diese Menschen wieder abspringen. Tirol brauche endlich faire und einheitliche Rahmenbedingungen. Unabhängig vom Träger oder Beschäftigungsort.“
Wer den Personalmangel ernsthaft bekämpfen will, muss auch den tausenden ehemaligen Pflegekräften, die aus dem Beruf ausgestiegen sind, Angebote machen, um sie zurückzugewinnen. Doch stattdessen verliert sich Landesrätin Hagele in abgehobenen Zukunftsphantasien: 2.100 neue Pflegeplätze bis 2033. Für Haselwanter-Schneider stellt sich allerdings die Frage, wie Hagele diese mit Leben befüllen will, wenn heute schon Betten gesperrt und Pflegedienste überlastet sind.

Gesundheitspolitik als Dauerbaustelle und niemand übernimmt Verantwortung
„Gesundheit und Pflege sind Dauerkrisenherde. Und ausgerechnet diese beiden zentralen Zukunftsbereiche wurden in einem Ressort gebündelt, das von jemandem geführt wird, der die Realität hartnäckig ignoriert“, kritisiert Haselwanter-Schneider. „Es reicht eben nicht, bei jeder Eröffnung ein rotes Band durchzuschneiden und in Kameras zu lächeln. Gesundheits- und Pflegepolitik brauchen Einsatz, Verständnis und Führungskompetenz. Keine PR-Events und Durchhalteparolen.“ Auch die sogenannte Patientenlenkung bleibt für Haselwanter-Schneider reine Theorie. „Was bringt ein schönes Konzept auf dem Papier, wenn im niedergelassenen Bereich Kassenstellen unbesetzt bleiben? Wohin sollen Patientinnen und Patienten denn gelenkt werden?“, fragt Haselwanter-Schneider. „Der Stillstand ist spürbar und gefährlich. Das permanente Nichthandeln von Hagele, Mattle und Co wird dieser Landesregierung früher oder später auf den Kopf fallen. Tirols Gesundheits- und Pflegesystem steht am Abgrund. Wer weiterhin wegsieht, wird für den Absturz verantwortlich sein.“