„Der derzeitige Besitzer des Gasthauses am Obersee und seine Südtiroler Investoren haben Pläne für ein 120-Betten-Hotel am Staller Sattel im Gemeindegebiet von St. Jakob im Defereggen vorgelegt. Direkt am Obersee auf insgesamt 14.000 Quadratmetern wollen sie in mehreren futuristisch anmutenden Gebäuden bis zu 120 Gäste unterbringen. Die Investoren planen ihr Hotel am völlig falschen Platz, dort macht das Projekt touristisch keinen Sinn. Osttirol braucht auch nicht immer noch mehr Gästebetten, für die es weder genügend Gäste noch ausreichend Mitarbeiter gibt. Zudem befeuern solche Projekte geradezu den Ausverkauf unserer Heimat! Die Investoren aus Gröden wollen das Hotelprojekt am weitgehend unberührten Naherholungsgebiet Obersee verwirklichen, womit das Hotelprojekt aus naturschutzrechtlicher und raumordnungsrechtlicher Sicht nicht umsetzbar ist. Nachdem klar ist, dass dieses Investorenprojekt aus diesen Gründen nicht realisierbar ist, soll die schwarz-rote Landesregierung den Projektwerbern jetzt reinen Wein einschenken und klipp und klar Nein zu diesem Hotelprojekt sagen. Es braucht Ehrlichkeit gegenüber den Bürgern und Projektbetreibern, außerdem sollen auch die Gemeinderäte in St. Jakob wissen, dass die Landesregierung dieses Hotelprojekt nicht unterstützt!“, stellen Liste Fritz-Bezirkssprecher Günther Hatz und Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar.
Für die Liste Fritz stellt sich generell die Frage, welchen Weg der Tourismus in Osttirol nehmen soll und nimmt.
„Osttirol ist gut damit gefahren, die Fehler aus Nordtirol nicht gemacht zu haben und sollte diese Fehler jetzt nicht nachholen. Osttirol braucht nicht immer noch mehr Gästebetten, wie die Statistik des Landes belegt. Schaut man sich die Zahlen der Übernachtungen im letzten Tourismusjahr 2022/23 an, liegt der Tourismusverband Osttirol mit mehr als 2,1 Millionen an siebenter Stelle in Tirol. Betrachtet man die letzte Sommersaison von Mai bis Oktober 2023, dann liegt der Tourismusverband Osttirol mit mehr als 1,2 Millionen Übernachtungen sogar an dritter Stelle. Knapp hinter dem Ötztal Tourismus und hinter Innsbruck Tourismus! Mit unseren warnenden und mahnenden Worten geht es uns als Liste Fritz nicht darum, den Tourismus an sich schlecht zu reden, denn der Tourismus gehört zu Osttirol und Tirol, aber es geht um das richtige Maß. Das immer weiter, immer mehr ist kein langfristiges Erfolgsrezept. Intakte Natur statt Raubbau an der Natur, familiengeführte Hotels und Gästehäuser statt Konzerne und Hotelketten sind eines der Erfolgsrezepte in Osttirol. In letzter Zeit sind neue Hotels in Osttirol realisiert worden und aktuell sind einige Erweiterungen sowie zum Teil überdimensionierte Projekte in Planung, etwa das 260-Betten-Hotel in St. Jakob in Defereggen. Es gibt zusätzliche Gästebetten und allerlei Investoren drängen nach Osttirol, da heißt es aufpassen! Massentourismus mit Massenverkehr, Konzerne statt Familienbetreibe, fehlende Mitarbeiter und Verschandelung der Natur braucht Osttirol nämlich nicht!“, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint.