“Zuerst ist der Sturm, dann der Schnee und schließlich der Käfer gekommen! In Osttirols Wälder schaut es aus wie nach der Apokalypse”, stellen Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und Osttirol-Bezirkssprecher Günther Hatz fest.
Die Situation in den Wäldern Osttirols ist dramatisch. Sturmereignisse, zwei extreme Winter in Kombination mit vergleichsweise geringen Niederschlägen und wärmeren Temperaturen im vergangenen Jahr haben den Waldschädlingen, vor allem dem Borkenkäfer, ideale Bedingungen für eine besonders starke Vermehrung geboten. Alleine im Jahr 2022 betrug die Schadholzmenge aufgrund von Sturmschäden und Waldschädlingen weit über 3 Millionen Kubikmeter, das entspricht der 15-fachen Menge der Normalnutzung eines Jahres. „Die allermeisten Waldbesitzer haben damit aber keinen Gewinn gemacht. Im Gegenteil, viele können den Wald selber gar nicht mehr bewirtschaften und mussten deshalb fürs Aufräumen des zerstörten Waldes und Ausräumen des Käfer-befallenen Holzes noch dazuzahlen! Neben den Waldbesitzern leiden auch die vielen, zum Teil privaten Wegerhalter. Denn es ist eine massive Kraftanstrengung, das Schadholz in den Wäldern aufzuarbeiten und abzutransportieren“, erklären Markus Sint und Günther Hatz.
“Um wieder Schutz- und Nutzwald zu bekommen, ist das Holz rasch und konsequent aufzuräumen, denn anders werden wir laut Experten dem Borkenkäfer nicht Herr. Zudem ist es dringend notwendig, befallene Schutzwälder so schnell wie möglich wieder aufzuforsten, um den Schutz vieler Siedlungen in Osttirol weiter zu gewährleisten”, macht Günther Hatz aufmerksam. Es ist klar, dass zum Abtransport schweres Gerät notwendig ist. “Fakt ist, dass durch die tonnenschweren Laster das Straßen- und Wegenetz in Osttirol in Mitleidenschaft gezogen wird. Denn dieses ist meist nicht auf eine derartige Überbeanspruchung ausgelegt, tausende LKW-Fuhren hinterlassen eben ihre Spuren. Erst recht, wenn sie unabhängig von der Witterung von 4 Uhr in der Früh bis 22 Uhr das Wegenetz belasten”, berichten Markus Sint und Günther Hatz, die von Wegerhaltern kontaktiert wurden. “Die Wegerhalter sind meist Gemeinden, Interessentschaften und auch private Grundstückseigentümer, die für den Erhalt des ländlichen Straßen- und Wegenetzes zuständig sind. Es ist nicht fair, sie jetzt alleine für die Sanierung dieses Wegenetzes aufkommen zu lassen”, meint Osttirol-Bezirkssprecher Günther Hatz.
Liste Fritz fordert von Landesregierung Unterstützungspaket für Wegerhalter
“Im Oktober-Landtag nächste Woche beschließen wir 7,5 Millionen Euro Unterstützung für die Waldschäden in Nordtirol. Und Osttirol darf mit dem kaputten und ramponierten Straßen- und Wegenetz nicht allein gelassen werden. Ich habe deshalb ein Unterstützungspaket von der Landesregierung im Landtagsausschuss eingefordert. Im Landesbudget für 2024 sind dazu zusätzliche Gelder vorzusehen. Erst ordentliche Wege machen heutzutage eine ordentliche Waldbewirtschaftung möglich. Es kann ja nicht sein, dass Waldbesitzer und Wegerhalter für diese Katastrophenereignisse gleich doppelt draufzahlen müssen. Die Wegerhalter dürfen nicht alleine die Zeche zahlen!”, sieht Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint Handlungsbedarf beim zuständigen ÖVP-Landesrat Josef Geisler und bei der schwarz-roten Landesregierung.