Wer hätte das gedacht? Sechs Jahre, nachdem die Liste Fritz einen Antrag im Tiroler Landtag eingebracht hat, der es nach dem Vorbild des Landes Vorarlberg und der Stadt Salzburg Vermietern leerstehender Wohnungen ermöglichen soll, diese risikofrei zu vermieten, beschließt die schwarz-rote Landesregierung die Initiative “Sicheres Vermieten”. Für Klubobmann Markus Sint eine überraschende Kehrtwende, zumal der Antrag im Juni 2016 mittels eines Abänderungsantrages der damals schwarz-grünen Landesregierung keine großen Erfolgsaussichten mehr hatte. “Eigentlich war es eine Beerdigung 1. Klasse, zumal es auch die Abteilung Wohnbauförderung des Landes damals nicht als zweckmäßig erachtete, diesen Antrag weiter zu verfolgen”, so Sint, der es begrüßt, dass die schwarz-rote Landesregierung endlich aufgewacht ist und nun auf Basis des Liste Fritz-Antrages die Initiative “Sicheres Vermieten” beschlossen hat. Sint zeigt sich aber etwas verwundert, weil die schwarz-rote Landesregierung diese Leerstandmobilisierung nun als ihren großen Wurf im Kampf gegen die Wohnungsnot in Tirol verkauft. “Dass es nun die Landesregierung nötig hat, sich mit fremden Federn zu schmücken, ist wohl der Tatsache geschuldet, keinerlei Lösungskompetenz zu besitzen. Verwunderlich ist das allerdings nicht. Eigeninitiative und Lösungskompetenz sind bei ÖVP wie SPÖ nach wie vor ein Fremdwort. Trotzdem freut es mich, wenn eine seit vielen Jahren begrabene Idee nun endlich aus ihrem Dornröschenschlaf geholt und wiederbelebt wird”, so Sint, für den diese Initiative ein Mosaiksteinchen mehr im Kampf gegen die Wohnungsnot in Tirol ist.

Aktivierung leerstehender Wohnungen hilft Wohnungsnot zu minimieren

Hochrechnungen zufolge stehen alleine in Innsbruck rund 7.000 Wohnungen leer. Durch diese Wohnungsaktivierungsinitiative des Landes in Zusammenarbeit mit der TIGEWOSI wird für die Vermieter Aufwand und Risiko minimiert und damit auch ein Anreiz geschaffen, ihr leerstehendes Mietobjekt am Wohnungsmarkt anzubieten. “Wenn auf diesem Weg nur 100 Wohnungen wieder aktiviert werden, haben rund 300 Menschen ein leistbares Dach über dem Kopf”, so Sint, der bedauert, dass diese Initiative nicht schon 2016 umgesetzt wurde. “Blitzgneißer waren’ s bei der ÖVP noch nie. Ich hoffe, dass die schwarz-rote Landesregierung dies endlich zum Anlass nimmt, auch Anträge der Opposition nicht mehr leichtfertig vom Tisch zu wischen”.