Die Aussagen des Oberländer Touristikers Franz Staggl will Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint nicht einfach so stehen lassen. „Es bleibt Herrn Staggl als Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer natürlich unbenommen, Wahlkampf für ÖVP-Poltergeist Franz Hörl zu machen, allerdings will ich einige seiner Aussagen inhaltlich nicht stehen lassen, weil sie so nicht stimmen und weil sie die Reformunfähigkeit einiger Touristiker verdeutlichen!“ Besonders trifft das auf die Tourismusabgabe zu. „Für uns als Liste Fritz gilt, wer wirklich vom Tourismus profitiert, der soll auch dafür zahlen. Aber wer nicht profitiert, der soll nicht abkassiert werden. Aber genau diese Unterscheidung trifft die Tourismusabgabe nicht mehr, sie ist heute eine Tourismussteuer für nahezu jeden in Tirol! Während bei Einführung der Tourismusabgabe 10 Beitragsgruppen mitzahlen mussten, sind es heute 600! Während damals die Abgabe vom Gewinn berechnet wurde, wird sie heute vom Umsatz eingehoben. Da gibt’s viele Ungerechtigkeiten. Wir wollen eine Reform der Tourismusabgabe statt eines Abkassierens aller Tiroler! Leider lehnen ÖVP und SPÖ so eine sinnvolle und faire Reform ab“, berichtet Markus Sint. „Egal, wie oft das Märchen ´Jeder in Tirol profitiert vom Tourismus` noch erzählt wird, es stimmt nicht. Wie es Märchen so an sich haben. Die Wahrheit ist, dass einige profitieren, aber eben viele Bürger nicht. Im Gegenteil, sie zahlen die Zeche für die Schattenseiten und Auswüchse des Tourismus! Etwa für die enorme Verkehrsbelastung und verstopfte Straßen vom Außerfern über den Achensee bis ins Unterland. Oder für die vom Tourismus mitverschuldeten höchsten Lebenserhaltungskosten oder für die astronomischen Grund- und Wohnpreise! Das gehört auch zur Realität und soll nicht immer verschwiegen werden!
Tourismusabgabe ist kein Segen für Einheimische – Tiroler zahlen sich das Allermeiste selber!
Besonders die Aussage Staggls, dass die Tourismusverbände bei unzähligen örtlichen Infrastrukturen wie Schwimmbädern, Tennisanlagen und kleinen Liftanlagen mitbeteiligt sind und diese so der einheimischen Bevölkerung zu Gute kommen, gehört ins richtige Licht gerückt „Tatsache ist, dass die Tiroler diese Infrastruktur nicht gratis benützen, sondern sich mehrfach selber zahlen. Erstens bezahlen sie diese Infrastruktur als Steuerzahler, zweitens mit ihrem Eintritt und drittens noch mit der Tourismusabgabe. Das gleiche gilt auch für die vielen Kultur- und Sportveranstaltungen wie auch für die Errichtung und Erhaltung von Wander-, Rad- und Mountainbikewegen oder für den öffentlichen Verkehr. Ja, der Tourismus mag da und dort mitzahlen, aber den Großteil zahlen die Steuerzahler über die Bundes-, Landes- und Gemeindebudgets, die Tourismusabgabe ist sicher kein Segen für die Einheimischen, sondern eine Belastung! Viele Tiroler und viele Berufsgruppen profitieren nicht vom Tourismus, zahlen aber dafür, über die Tourismusabgabe und als Steuerzahler über Förderungen des Landes oder Bundes. Wer hat denn in der Coronazeit den großzügigen Umsatzersatz für Tourismusbetriebe, die 250 Millionen Euro für die Tiroler Seilbahnbranche oder die Millionengelder für die Tourismusverbände finanziert?“
Tourismusbranche fehlt es an Demut und Reformbereitschaft
„Der Tourismus gehört zu Tirol. Seine Schattenseiten und Auswüchse sind aber offen anzusprechen und einzudämmen. Da braucht es mehr Demut und echte Reformen statt stures Blockieren!“, so Markus Sint.