In Tannheim soll das nächste Investorenprojekt entstehen. Diesmal eine Anlage mit 43 Appartements und 152 Betten. Baustart Frühjahr 2023. Errichtet von einer österreichischen Gesellschaft, betrieben von einer deutschen Gesellschaft. “Tirol braucht diese Investorenprojekte nicht. Sie nützen keinem einzigen wohnungssuchenden Einheimischen und sie sind Gift für alle wirklichen Touristiker! Wer in Tirol wohnen will, ist herzlich eingeladen eine Immobilie zu kaufen und seinen Hauptwohnsitz auch wirklich nach Tirol zu verlegen, hier zu wohnen, hier zu arbeiten, hier Steuern zu bezahlen. Wer das nicht kann oder will, ist auch als Tourist herzlich willkommen. Tirol verfügt dazu über ausreichend Hotels und Betten. Solche Investorenprojekte ziehen aber lediglich Investoren, Anleger und Spekulanten an. Solche Investorenprojekte verbrauchen, verknappen und verteuern den Grund und Boden in Tirol, was allen Einheimischen schadet, die weniger Grund zur Verfügung haben und für diesen wenigeren Grund noch mehr bezahlen müssen! Solche Investorenprojekte sind aber auch kein Nutzen für den Tourismus, weil sie den Ausverkauf unserer Heimat befeuern, ständig für Eigennutzung missbraucht werden und dadurch illegale Freizeitwohnsitze ermöglichen!”, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest.
Eigennutzung gesetzlich verboten, praktisch aber ständig umgangen
Für die Liste Fritz beweist das Tannheimer Investorenprojekt eindrücklich, welche Probleme sich eine Gemeinde und die schwarz-rote Landesregierung mit diesen Investorenmodellen einhandeln.
“Investoren wollen Eigennutzung, also haben die künftigen, deutschen Betreiber zur Verkaufsförderung die Eigennutzung auf ihrer Internetseite beworben. Erst nach einem Hinweis, dass das gesetzlich in Tirol verboten ist, haben sie ihre Internetseite geändert. Hat sich damit irgendetwas verbessert? Natürlich nicht, denn kein Bürgermeister und kein Landesrat wird das Investorenprojekt, sobald es gebaut und in Betrieb ist, laufend kontrollieren. Die Debatte rund um das Tannheimer Investorenprojekt ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten, denn es geht nicht darum, was auf der Internetseite der Betreiber steht, sondern wie die Dinge gelebt werden. Gesetzlich mag die Eigennutzung verboten sein, praktisch wird sie in Tirol ständig umgangen und gelebt. Das weiß die Tiroler Landesregierung, aber trotzdem stellt sie es nicht ein für alle Mal ab! Wir als Liste Fritz verlangen ein Verbot dieser Investorenmodelle, in einem ersten Schritt wollen wir die Nachfrage kappen und potentiellen Investoren endlich klar aufzeigen, dass es keine Eigennutzung geben darf. Daher hat die Liste Fritz per Landtagsantrag verlangt, das Verbot der Eigennutzung klipp und klar ins Gesetz zu schreiben, bis dato findet sich das nicht eindeutig verankert. Passiert ist bis dato nichts! Allen Errichtern und Betreibern solcher Investorenprojekte ist seitens der Landesregierung klarzumachen, dass wir solche Bauten in Tirol nicht wollen und nicht brauchen. Es ist absurd, solche Investorenmodelle zuerst zu genehmigen und dann in mühevoller Arbeit zu kontrollieren. Da gehört vor Vorneherein ein Riegel vorgeschoben!”, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint.