Die Schultz-Gruppe muss den Sommerbetrieb bei der Goldried Bergbahn in Matrei in Osttirol bis auf Weiteres aufrechterhalten. Und zwar gilt die Betriebspflicht vorerst im vollen Umfang von 11 Wochen. Das hat eine Nachfrage der Liste Fritz beim zuständigen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ergeben. Der Schultz-Konzern hat die Matreier Goldried Bergbahn damit vom 1. Juli bis zum 15. September in Betrieb zu halten. „Diese Betriebspflicht ist Teil der Konzessionserteilung, sie ist ein Muss und kein Kann. Sie ist einzuhalten, sonst gibt es Strafen!“, erläutert Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint, der ein Aus für eine Sommer-Betriebspflicht wegen schwerwiegender negativer wirtschaftlicher Folgen für die Gastgewerbebetriebe am Berg in Matrei und für den Sommertourismus in Osttirol ablehnt.

Schultz-Konzern hat komplettes Aus für Sommer-Betriebspflicht beantragt

Im vergangenen Sommer haben die Goldried Bergbahnen ihren Betrieb mit der Begründung von Bauarbeiten überhaupt nicht aufgenommen. Für heuer hat der Schultz-Konzern über das Bundesministerium in Wien zu erreichen versucht, dass die Sommer-Betriebspflicht komplett fällt. So jedenfalls lautete das erste Ansuchen. „Das verwundert sehr und widerspricht total und diametral allen Bemühungen der Tiroler Touristiker und der anderen Seilbahner, den Sommertourismus in Tirol auszubauen und zu verstärken. Auch wenn der Schultz-Konzern ein privates Unternehmen ist und selbstverständlich seine eigene Geschäftsidee verfolgen kann, fließen doch immer wieder öffentliche Gelder in den Konzern. Die Betriebspflicht im Sommer ist eine Vorgabe, daran hängen auch andere Unternehmer und einige Arbeitsplätze!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest.

In einem zweiten Ansuchen an das Ministerium wollte der Schultz-Konzern für heuer eine stark eingeschränkte Sommer-Betriebspflicht vom 15. Juli bis zum 25. August durchsetzen. Das Ministerium hat dazu noch keine Entscheidung getroffen, bis es diese Entscheidung per Bescheid gibt, gilt die volle Betriebspflicht von 11 Wochen. „Das erste Ansuchen auf kompletten Entfall der Sommer-Betriebspflicht in Matrei und das zweite Ansuchen auf nur mehr sechs Wochen torpedieren die touristischen Bemühungen zur Verstärkung der Sommersaison komplett. Das ist nicht zu verstehen und nicht zu akzeptieren. Da geht es ja nicht nur um einen Seilbahn-Betrieb, sondern da geht es um die Gastronomiebetriebe am Berg in Matrei, um Ganzjahresarbeitsplätze in Osttirol, um ausgewogene Saisonen, um ein tolles Angebot auch im Sommer und letztlich um eine Mitverantwortung für den Tourismus in Osttirol!“, begründet Markus Sint seinen Einsatz für einen Sommerbetrieb in Matrei.

Liste Fritz sieht starke Reduktion der Betriebspflicht im Sommer kritisch

„Gerade erst haben Seilbahner und Österreich-Werbung den Sommer als Chance hochgelobt und sich dort noch nicht am Ziel gesehen. Franz Hörl als oberste Seilbahner hat wortwörtlich ´Aufholbedarf` für die Seilbahnen in Tirol im Sommer geortet. Denn der touristische Trend gehe eindeutig hin zu Ganzjährigkeit. Ein Ansuchen auf ein komplettes Aus bzw. auf eine starke Reduktion der Sommer-Betriebspflicht passt da jedenfalls nicht dazu und konterkariert diese Bemühungen für den Ausbau des Sommertourismus. Für die Gastronomiebetriebe am Berg, für die Tourismusregion Matrei in Osttirol und überhaupt für den Sommertourismus in Osttirol ist eine Reduktion der Betriebspflicht sicherlich nachteilig!“, hofft Sint auf Ein Umdenken beim Schultz-Konzern oder auf eine klare Vorgabe seitens des zuständigen Ministeriums.