Die Liste Fritz-Landtagsanfrage an ÖVP-Landesrat Josef Geisler offenbart den laschen Umgang der Behörde bei der Kontrolltätigkeit. So ist es für Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint erstaunlich, dass die Behörde den Schultz-Konzern, dem das Luxusressort Gradonna in Kals mit 490 genehmigten Betten gehört, sowohl 2012 und 2013 wie auch jetzt im Jahr 2024 immer außerhalb der Betriebszeiten kontrolliert hat. Zudem haben die Kontrollen der Behörde nur die Chalets, nicht aber das Haupthaus betroffen. „Das riecht nach Bevorzugung und ist dann unfair gegenüber anderen Betrieben und Unternehmern!“, zeigt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint auf. Sint stößt sich aber nicht nur am Zeitpunkt der behördlichen Kontrollen, sondern vor allem an der laschen Kontrolle selbst. „Die Kontrollen haben nur die Chalets, nicht aber das Haupthaus betroffen. Das Haupthaus selbst wurde zuletzt 2013 kontrolliert, also vor 11 Jahren. Obwohl der Betreiber einen Antrag auf Erweiterung des Gradonna-Luxusressorts gestellt hat, ist der Behörde nicht eingefallen, zuvor einmal den Ist-Zustand zu kontrollieren. Zuerst hat es die Genehmigung gegeben, dann die Kontrolle! Dabei beweist die jüngste Kontrolle beim Schultz-Konzern, wenn die Behörde kontrolliert, wird sie auch fündig! Schließlich hat es mehrere Verwaltungsstrafen gehagelt!“
Teure Chalets als Mitarbeiterwohnungen sind für LA Sint unglaubwürdig
Die durchgeführte Kontrolle der Behörde hat ergeben, dass fünf der 41 Chalets widerrechtlich als Mitarbeiter-Unterkünfte verwendet wurden. „Es bleibt für mich unglaubwürdig, wenn teure Chalets als Unterkünfte für Mitarbeiter verwendet werden sollen anstatt diese gewinnbringend an Urlauber zu vermieten! Laut Betreiber passiere das auch erst seit Dezember 2023! Was für ein Zufall, denn ansonsten hätte das Gradonna jetzt bei der Kontrolle doch zu viele Betten angeboten!“, so Sint, für den dieser Umstand auch deshalb nicht glaubwürdig ist, weil das Gradonna durchgängig rund 100 Ganzjahresmitarbeiter im Unternehmen beschäftigt und deshalb schon länger, nicht erst seit Ende 2023, Mitarbeiterunterkünfte fehlen müssten, zumal 40 Mitarbeiter in Einzelzimmern im Personalhaus untergebracht sind und manche im Dorf. „Wo waren dann die restlichen Mitarbeiter früher, also bis Dezember 2023 untergebracht?“, fragt Sint mit Recht.
Prüfung der Behörde hat Beigeschmack
Für Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint hat die Causa einen Beigeschmack. „Das schaut nach einer Bevorzugung des Schultz-Konzernes aus, wenn die Behörde und die Landesregierung zuerst eine Erweiterung genehmigen und erst danach kontrollieren! 11 Jahre nach der letzten Prüfung und vor einer angesuchten Erweiterung der Anlage, die Betten zu zählen und damit die Einhaltung der Gesetze zu prüfen, ist der Behörde offenbar nicht in den Sinn gekommen. Rechtlich ist die Genehmigung inzwischen erfolgt, und welch ein Zufall, es geht sich auf 489 Betten bei 490 genehmigten Betten aus! Verwaltungsstrafen hatte der Schultz-Konzern zwar zu bezahlen, aber jetzt ist alles wieder saniert!“
ÖVP-Landesrat Geisler verweigert generelle Überprüfung von Beherbergungsgroßbetrieben über 150 Betten!
Trotz dieser und anderer Missstände bei großen Bettenburgen und der Forderung der Liste Fritz nach einer generellen Überprüfung der Betten in solchen Großbeherbergungsbetrieben mit mehr als 150 Betten, weigert sich ÖVP-Landesrat Geisler, diese Prüfung durchzuführen. „Das ist total unverständlich, unverantwortlich und unfair. So braucht sich die schwarz-rote Landesregierung nicht wundern, wenn andere Betriebe und Unternehmer das Gefühl haben, sie sind die Dummen, wenn sie sich ans Gesetz halten! Wer prüft, der findet, das beweisen inzwischen mehrere Fälle, bei denen Hotels mehr Betten vermietet haben als erlaubt!“