“Die Party ist vorbei, der Kater ist gewaltig!”, bringt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint das Finanz-Fiasko rund um die Nordische Ski-WM in Seefeld 2019 auf den Punkt. Bis dato ist für die Seefelder Gemeindekasse ein Finanzloch von 8 Millionen Euro geblieben, die Landesregierung musste schon 2 Millionen Steuergeld zuschießen. Jetzt droht der Bund aber mit einer Rückforderung in Millionenhöhe, nachdem er die Förderungen genau durchleuchtet hat. Stein des Anstoßes ist ein 3-Millionen-Darlehensdeal zwischen der Gemeinde Seefeld und dem Tourismusverband. Für das Darlehen erhielt der TVB statt Geld das mit Fördergeldern erbaute “Technical Center” inklusive 4.590 m² Grund. Laut Bund sei dieser Deal entgegen der Verträge passiert, jetzt Rückforderungen von Fördermillionen im Raum. “Was für eine Trickserei, was für eine unterirdische Finanzplanung! Die Gemeinde Seefeld konnte die Kosten für die Infrastruktur von Anfang an nicht stemmen, hat Finanzlöcher aufgerissen und fragwürdige Darlehens-Deals abgeschlossen. Das ist grob fahrlässig!”, stellt Markus Sint fest, der schon 2018 vor einem Finanzdebakel gewarnt hat. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gemeinde Seefeld eine derartige Millionen-Rückforderung des Bundes allein stemmen kann. Das Finanz-Fiasko weitet sich bedrohlich aus, weitere Millionenforderungen bringen die Gemeinde in eine ernsthafte finanzielle Schieflage”, befürchtet Sint.

Finanzdesaster war absehbar – alle Warnungen der Liste Fritz ignoriert

“Seit Jahren warne ich bei derartigen Sport-Großveranstaltungen vor den finanziellen Folgen. Zuerst werden Kosten absichtlich tief angesetzt, um den Zuschlag zu erhalten. Dann wird abgerechnet, ein Finanzloch entdeckt und der Steuerzahler zur Kasse gebeten. Dieses Tricksen und Täuschen schadet den Veranstaltern, den Gemeinden, dem Land, dem Sport und den Steuerzahlern! Es braucht endlich nachvollziehbare Finanzierungs- und Budgetpläne bei Sport-Großereignissen. So kann das einfach nicht weitergehen!”, nimmt Sint die Verantwortlichen in die Pflicht.

Volle Aufklärung und Konsequenzen gefordert

Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fordert nun eine lückenlose Aufklärung von Bürgermeister Markus Wackerle, von seinem Vorgänger Werner Frießer, von Sportlandesrat Georg Dornauer und von Ex-Sportlandesrat Josef Geisler. “Einen 3-Millionen-Darlehens-Deal hat der Bürgermeister nicht am ÖVP-Sportlandesrat Geisler vorbei eingefädelt. Da wussten mehrere Personen Bescheid. Meine Herren, alle Karten auf den Tisch. Wer ist für dieses Finanz-Fiaskos verantwortlich, wer wusste was? Diesmal muss es auch endlich Konsequenzen geben, an den damals Verantwortlichen hat man sich schadlos zu halten!”

“Wir Steuerzahler sind keine Melkkühe für gar alles, wir sind nicht bereit, das nächste Finanzloch zu stopfen! Das muss sich endlich aufhören! Während die heimischen Sportvereine jeden Fördereuro belegen und jeder Landesförderung hinterherlaufen müssen, schmeißen die Verantwortlichen von Sport-Großveranstaltungen mit Millionen um sich”, so Sint, der sich durch diese Vorgänge einmal mehr bestätigt sieht, dass die Bevölkerung das Verständnis für Großveranstaltungen verliert. “Für mich ist das komplett unprofessionell und schadet dem Sport”.