Viel Lärm um noch nichts und viel heiße Luft! So lässt sich das Ergebnis einer Landtagsanfrage der Liste Fritz an Landeshauptmann Mattle und Landeshauptmannstellvertreter Dornauer zum angekündigten Schwimmbad in Wörgl auf den Punkt bringen.
“Die Antworten von Mattle und Dornauer auf unsere 27 konkreten Fragen entlarven Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart als Meister leerer Worthülsen und unnützer Sprechblasen“, stellt Liste Fritz-Bezirkssprecherin Gabi Madersbacher fest und verlangt von Riedhart endlich Konkretes auf den Tisch zu legen. „Es reicht jetzt mit der politischen Inszenierung durch den Bürgermeister beim Schwimmbad Wörgl. Die Bevölkerung will endlich wissen, was da konkret kommen soll und wer das Millionenprojekt im Bau und vor allem im Betrieb bezahlen soll“, fordert Madersbacher mehr Ehrlichkeit und weniger Populismus. „Bis heute hat Riedhart immer wieder betont, wie weit die Gespräche mit den Zuständigen des Landes bereits fortgeschritten seien. Fakt ist, dass es bisher weder von Landeshauptmann Mattle noch von Sportlandesrat Dornauer irgendwelche Zusagen über Förderungen oder eine Mitfinanzierung des Regionalschwimmbades in Wörgl gegeben hat“, weiß Madersbacher. Landeshauptmann Mattle wusste gar nur von einem kurzen Gespräch abseits eines Termins, bei dem Riedhart ihm gegenüber lediglich eine Absichtserklärung zum Bau eines Schwimmbades in Wörgl abgegeben hat. Konkrete Förderzusagen hat es weder von Mattle noch von Dornauer gegeben, zumal auch kein Ansuchen der Stadt Wörgl eingereicht wurde. „Sportlandesrat Dornauer erläutert in der Anfragebeantwortung, dass seitens des Tiroler Sportförderungsfonds nur Baumaßnahmen gefördert werden, deren Brutto-Bausumme zwischen 8.400 und 500.000 Euro liegen. Viel Geld aus diesem Fördertopf wird bei einem geschätzten Brutto-Bauvolumen zwischen 20 und 30 Millionen Euro dann nicht zu erwarten sein“, zeigt Gabi Madersbacher auf. Auf Nachfrage der Liste Fritz bei einigen Umlandgemeinden von Wörgl, ob sie sich allenfalls an einem Schwimmbad beteiligen würden, ist man auf viel Unverständnis gestoßen, auch weil einige Bürgermeister versichert haben, dass mit ihnen bisher noch niemand geredet hat. „Zudem hält sich bei ihnen die Begeisterung in Grenzen, wenn es um eine finanzielle Beteiligung geht. Schließlich haben auch sie jedes Jahr hohe Abgänge bei ihren Schwimmbädern zu verkraften. Eine zusätzliche Beteiligung am Bau und Betrieb in Wörgl ist für sie derzeit nicht denkbar“, berichtet Madersbacher, die von Riedhart wissen will, welche Gemeinden ihm ihre konkrete Unterstützung zugesagt haben.
Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fordert endlich Schwimmbad-Masterplan und Gesamtkonzept für Tirol
“Das Bürgermeister-Luftschloss namens Schwimmbad Wörgl zeigt einmal mehr, dass nach wie vor ein Masterplan und ein Gesamtkonzept für die Schwimmbäder in Tirol fehlen. Anstatt dass jeder Bürgermeister sein eigenes Schwimmbad oder gar ein Regionalbad verspricht, braucht es endlich einen tirolweiten Überblick. Welche Schwimmbäder braucht es unbedingt, welche gehören saniert und adaptiert, wo macht der Bau eines neuen Bades Sinn und wie kann das alles in Bau und vor allem Betrieb finanziert werden? Zwar hat die Landesregierung diese Studie nach Druck der Opposition in Auftrag gegeben, allerdings soll sie laut Auskunft von Sportlandesrat Dornauer erst im 2. Quartal 2024 präsentiert werden. Angesichts der laufenden Debatten und fortschreitenden Schließungen vieler Schwimmbäder in Tirol dauert mir das viel zu lang. Wir als Liste Fritz haben vor eineinhalb Jahren im Landtag einen Masterplan Schwimmbäder beantragt. Leider haben die Regierungsparteien die Idee damals blockiert und damit wertvolle Zeit verloren. Wichtig ist uns, dass die Kosten für die Schwimmbäder nicht allein bei der Standortgemeinde bleiben, sondern dass für Bau und Betrieb auch Umlandgemeinden, Tourismusverbände und Land Tirol mitfinanzieren. Die Landesregierung hat Handlungsbedarf!”, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest.