Beinahe monatlich gibt es Hiobsbotschaften, dass Schwimmbäder zugesperrt oder bald geschlossen werden. Für die Liste Fritz eine katastrophale Entwicklung, die seit Jahren vorhersehbar war. Nun gibt es endlich einen Lichtstreif am Horizont. Denn nach langem Warten wurde gestern Nachmittag endlich die seit Monaten angekündigte Bäderstudie präsentiert. Für Liste Fritz-Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Klubobmann Markus Sint offenbarte die Bäderstudie allerdings viel Licht und Schatten. „Zumindest wurde das von uns erwartete Minimalziel erreicht. Wenigstens sind jetzt Grundlagen geschaffen, auf denen man aufbauen kann!“, zeigen sich beide nur bedingt zufrieden. Denn es bleiben noch viele Fragen offen.

Finanzielle Abwicklung und Gebarung vollkommen unklar

„Mattle, Dornauer und Co haben zwar einen Tiroler Bädertopf mit 15 Millionen Euro jährlich über eine Laufzeit von 5 Jahren inklusive eines Beirats angekündigt, woher das Geld kommt, wie die Mittel verteilt werden, wer schlussendlich davon profitiert und aus welchen Personen der Beirat zusammengesetzt ist, diese Fragen blieben offen!“, sind für Haselwanter-Schneider Mattle und Dornauer viele Antworten schuldig geblieben. „Ich finde es eigentlich eine Unverschämtheit, dass sich Mattle und Dornauer nach der Präsentation den Fragen der rund 90 Teilnehmer nicht mehr gestellt und sich mir nichts dir nichts verabschiedet haben. Das gehört nicht zum guten Ton und ist eine Missachtung jener, die sich volle Aufklärung erwartet haben!“, so Haselwanter-Schneider weiter. Offen blieb vor allem auch die Frage, was das nun für die Großräume Kufstein-Wörgl, Innsbruck und Imst bedeutet, die laut Studie unterversorgt sind. „Was heißt das jetzt für diese Regionen genau? Werden dort Neubauten aus dem Bädertopf unterstützt? Wie viel Fördermittel können die Regionen erwarten? Welche finanziellen Mittel müssen die Standortgemeinden aufbringen? Wie hoch ist die finanzielle Beteiligung der Gemeinden im Einzugsgebiet am Bau und Betrieb der Bäder? Und wer entscheidet schlussendlich, wie die Gelder generell verteilt werden?“, will Markus Sint mehr Klarheit. Für ihn ist die bloße Ankündigung eines Beirats nicht akzeptabel. „Dornauer hat viel Zeit gehabt, sich über die Zusammensetzung des Beirats Gedanken zu machen. Transparenz sieht anders aus!“ Dies betrifft auch die Beteiligung der Tourismusverbände am Bädertopf. „Offensichtlich hat mit diesen niemand gesprochen. Für mich mehr als ein Armutszeugnis!“ Für beide, Haselwanter-Schneider wie Sint ist auch die Tatsache, dass sich die Tourismusverbände mit nur rund 2,5 Millionen Euro beteiligen sollen, unverständlich. „Das ist ein lächerlicher Betrag. Die 34 Tourismusverbände in Tirol haben zusammen ein Budget von rund 240 Millionen Euro. Da sind 2,5 Millionen nicht mehr als Peanuts! Für uns eine mehr als schwache Ansage!“, sehen beide die Tourismusverbände in der Pflicht. Dass Benjamin Kiel, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Tiroler Tourismusverbände eine pauschale Mitfinanzierung des Tourismus ablehnt, ist für Haselwanter-Schneider überhaupt nicht nachvollziehbar. „Immerhin handelt es dabei um Projekte, die auch dem Tourismus in hohem Maße zugutekommen. Trotzdem eine pauschale Mitfinanzierung abzulehnen, mag wohl der Tatsache geschuldet sein, dass Mattle und Dornauer in ihrer typischen Art und Weise die Tourismusverbände übergangen haben!“

Positiv bewerten Haselwanter-Schneider und Sint die Ankündigung, Kinderschwimmkurse massiv auszubauen. „Lange haben wir auf die Studie warten müssen, jetzt heißt es ´Ärmel hochkrempeln` und umsetzen!“