Post-Kahlschlag ist Zerschlagung der Gemeinden!

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Die Idee für den heute einstimmig beschlossenen All-Parteien Antrag stammt von der Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Tirol. Alle Parteien haben den Antrag gegen die Schließung weiterer Postämter und gegen weitere Rationalisierungsmaßnahmen, sprich Jobabbau, unterstützt.

„Es ist der erste Beweis in der laufenden Funktionsperiode, dass eine Zusammenarbeit über alle Fraktionsgrenzen hinweg möglich ist. Das ist wirklich erfreulich. Der Antrag ist ein Appell an die Bundesregierung und an die Manager der Post sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden“, sagt LA Klubobmann Bernhard Ernst von der zweitstärksten Fraktion im Tiroler Landtag.

Neue Schließungswelle ist Anschlag auf Gemeinden

Die Schließung von vielen Postämtern in Tirol und der Abbau vieler Arbeitsplätze ist nicht die erste Schließungswelle, die die Postmanager übers Land rollen lassen.

„Die Postämter, die es noch gibt, sind ja nur mehr der Rest, der die letzte Schließungswelle überlebt hat. Das, obwohl Politiker und Post-Manager damals zugesichert haben, künftig werde kein Postamt mehr geschlossen. Was jetzt passiert, ist ein neuerlicher Angriff auf die Infrastruktur des Landes. Es braucht solche Einrichtungen, es braucht Leben in den Gemeinden. Ein Postamt ist wie ein Kirchturm, ein Stück Heimat. Die angedrohte Schließungswelle kommt einer Zerschlagung der Gemeinden gleich. Das ist wirtschaftlich unverantwortlich. Ich will diese Pharisäerpolitik, dass die Politik sagt, wir tun ja eh etwas, nicht mehr, ich will Taten sehen“, sagt LA Fritz Dinkhauser.

Nicht zusperren, sondern neue Aufgaben für Post finden

Statt jetzt viele Postämter zuzusperren und tausende Mitarbeiter abzubauen, so LA Andreas Brugger, müssten die Post-Manager über einen sinnvollen Ausbau ihrer Dienstleistungen nachdenken. Der Briefträger ist schließlich einer der wenigen, der jeden Tag in jeden Haushalt kommt.

„Wie lassen wir uns von den Post-Managern behandeln. Da werden Dienstposten von Tirol nach Wien abgezogen. Wo früher in der Post in Innsbruck bis zu sieben Juristen arbeiten konnten, gibt es heute noch einen. Tirol verkommt so zur Kolonie. Die Post hat noch nie so viel Geld verdient wie jetzt und was macht sie damit? Sie kauft Firmen in Rumänien anstatt bei uns im Land sicher zu stellen, dass jeder seine Post nach Hause bekommt. Egal ob er in der Stadt wohnt oder irgendwo am Land. Das wäre für ein öffentliches Unternehmen die richtige Aufgabe“, ärgert sich Bundesrat Stefan Zangerl von der Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Tirol.