Trotz Vorwürfe ging die Show weiter!

“Die Vorwürfe gegenüber Gustav Kuhn und den Tiroler Festspielen Erl reichen von schlechten Arbeitsbedingungen für die Künstlerinnen und Künstler über arbeitsrechtliche und abgabenrechtliche Verfehlungen bis hin zu sexueller Gewalt. Nachdem zwei Frauen bei Gericht gegen Gustav Kuhn ausgesagt haben, hat dieser im Mai 2018 zwei von ihm eingebrachte Medienrechtsklagen wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe zurückgezogen! Im Juli 2018 haben fünf Künstlerinnen, die zwischen 1998 und 2017 in Erl beschäftigt waren, ihre Vorwürfe öffentlich gemacht und Gustav Kuhn als Dirigenten und Intendanten “Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe” vorgeworfen. Trotz dieser Vorwürfe hat die zuständige Landesrätin Palfrader – Seite an Seite mit Gustav Kuhn – den Festspielsommer 2018 präsentiert, die Sommersaison eröffnet und – zusammen mit Landeshauptmann Platter – Gustav Kuhn die Aufwartung gemacht und so getan, als ob es die inzwischen auch namentlich und öffentlich, also nicht mehr nur anonym erhobenen Vorwürfe nicht geben würde”, errinert Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.

ÖVP-Landesrätin Palfrader denkt nicht dran, sich bei den Opfern zu entschuldigen!

markus sint landtag2018“Im Zuge einer mündlichen Anfrage im aktuellen Februar-Landtag, wollte ich von der zuständigen ÖVP-Landesrätin Palfrader wissen, warum sie ihre politische Verantwortung nicht wahrgenommen und früher Konsequenzen eingeleitet hat. Statt sich bei den betroffenen Opfern zu entschuldigen, hat sich Landesrätin Palfrader darauf konzentriert, die Liste Fritz aufgrund der vielen Anfragen zum Thema Erl zu verhöhnen. Auch nach zweimaliger Nachfrage hatten sie und Platter kein Wort der Entschuldigung für die Opfer von Erl übrig. Wir entschuldigen uns bei den Opfern von Erl! Palfrader und Platter haben bei der Wahrnehmung der politischen Kontrolle versagt, genauso wie bei der menschlichen Aufarbeitung”, stellt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint fest.

Die Causa Erl ist ein Schlag ins Gesicht aller Steuerzahler!

Neben der Aufarbeitung der Vorwürfe gegenüber dem künstlerischen Leiter Kuhn, – die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt nach wie vor – wollte Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint auch Aufklärung zu den wirtschaftlichen Vorgängen rund um Erl und Gelder, die von Erl nach Italien geflossen sind.

“Seit Mai 2014 sind insgesamt 570.000 Euro ins italienische Lucca und seit 2011 insgesamt 240.000 Euro nach Neapel an eine Agentur geflossen, deren Eigentümer die Lebensgefährtin von Herrn Kuhn ist. Mehr als 800.000 Euro, darunter auch Tiroler Steuergeld, sind so von Erl nach Italien geflossen. Auch was die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen betrifft, sind die Festspiele Erl kein Musterbetrieb. Noch in der Zeit als das Land Tirol Hauptgesellschafter der Tiroler Festspiele Erl gewesen ist und damit in der Zuständigkeit und Verantwortung von Landesrätin Palfrader gelegen ist, hat es eine Betriebsprüfung sowie ein GPLA Prüfung gegeben. Weil die Festspiele Erl Betriebsgesellschaft die fälligen Abgaben nicht ordnungsgemäß entrichtet hat, musste sie entsprechend hohe Nachzahlungen leisten”, zeigt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint auf.

“Landesrätin Palfrader wischt auch hierzu ihre Verantwortung vom Tisch und lobt stattdessen die Erfolge von Kuhn und der Festspiele Erl in den vergangenen Jahren. In einem Nachsatz lobt sie Gustav Kuhn sogar noch dafür, dass er 2018 einen neuen Zuschauerrekord erreicht hat. Diese Reaktion ist an Arroganz und Überheblichkeit nicht zu überbieten”, erklärt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.