Seilbahngrundsätze als Verkehrsverlagerung!

Nachdem es eineinhalb Tage und die Anfrage an mehrere Regierungsbüros sowie Debatten um Datenschutz (!) gebraucht hat, um die von ÖVP und Grünen ausverhandelten Neuerungen beim Tiroler Seilbahn- und Schigebietsprogramm schriftlich zu erhalten, um sich ein seriöses Bild von den Neuerungen zu machen, kann jetzt eine Bewertung erfolgen.

„Die Seilbahngrundsätze kommen, wie sie geplant und bestellt waren. Der politische Etikettenschwindel – keine Neuerschließungen, aber Erweiterungen – bleibt zentraler Inhalt. ÖVP und Grüne laden die großen Seilbahnkonzerne ein, zusätzliche Seilbahnen zu errichten. Erstens dann, wenn die neue Talstation ‘in räumlicher Nähe’ zu Imst, Innsbruck, Lienz, Kitzbühel, Kufstein, Schwaz oder Wörgl liegt. Dabei, so die erläuternden Bemerkungen, ist mit der ‘räumlichen Nähe’ nicht fußläufige Erreichbarkeit gemeint, sondern nur die Anbindung der neuen Talstation ans öffentliche Verkehrsnetz des nächsten zentralen Ortes. Damit lassen sich künftig von den zentralen Orten des Inntals aus sehr viele Schigebiete mit neuen, zusätzlichen Seilbahnen erschließen und erweitern, etwa Hochoetz-Kühtai und das Zillertal. Zweitens machen ÖVP und Grüne unter dem Motto der ‘Verkehrsverlagerung’ Tür und Tor für neue, zusätzliche Seilbahnen auf”, ärgert sich Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.

Profitieren tun die Großen!

Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint führt weiter aus: “Statt neue, zusätzliche Seilbahnen als Zubringerbahnen dann zuzulassen, wenn sie eine Verkehrsreduktion bringen, genügt ÖVP und Grünen eine Verkehrsverlagerung. Im Begutachtungsentwurf musste diese Verkehrsverlagerung die Region noch ‘massiv’ entlasten, jetzt genügt schon eine ‘erhebliche Entlastung’, wie immer diese definiert wird. Weich, weicher, windelweich, das fortgeschriebene Tiroler Seilbahn- und Schigebietsprogramm ist ein Kniefall vor den großen Seilbahnkonzernen, der es allen kleinen Schigebieten im Land noch schwerer macht, zu überleben!“, stellt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint fest.

Für die Liste Fritz hat sich die ÖVP mit ihrer Klientel- und Drüberfahrerpolitik letztlich durchgesetzt!

MS Portraet 8„Die ÖVP hat den Wünschen der großen Seilbahnkonzerne nachgegeben, eigene Gestaltungskraft und eigener Gestaltungswillen fehlen, Landeshauptmann Platter darf öffentlich zwar von Grenzen philosophieren, aber politisch muss er genau anders agieren. Endausbaugrenzen gibt es nicht, Antworten auf den Umgang mit der Klimakatastrophe gibt es nicht, eine offene Debatte über die Auswüchse des Tourismus wollen Tourismus- und Seilbahnlobby verhindern. Die Grünen haben politisch abgedankt, ihre Inszenierung als Umweltfighter entlarvt sich mangels Kampf für den Menschenschutz und Umweltschutz als Wahlkampfgag. Sie haben Null Widerstand geleistet und sich selbst aufgegeben. Die Seilbahnwirtschaft muss sich fragen, ob sie sich von einem Sprecher vertreten fühlt, der großen Teilen der Tiroler Bevölkerung wörtlich mit ´Zurückschlagen’ droht! Diese machtversessene Arroganz lehnen wir ab, Tirol gehört weder der Seilbahnwirtschaft noch der ÖVP, Tirol gehört den Bürgern!“, erklärt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.

• Foto: Quelle Liste Fritz, Abdruck honorarfrei