Verzögern. Vertrösten. Verhindern. Dieses bittere Fazit zieht Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint nach acht Jahren hartnäckiger politischer Arbeit für eine Umfahrung Sillian. Die Liste Fritz kämpft für eine echte Entlastung der Bevölkerung in Sillian. „Es kann doch nicht sein, dass man seit 1938 über eine Umfahrung redet und 2025 immer noch keine Lösung vorliegt. Seit Jahrzehnten wird versprochen, aber nicht geliefert. Die Bevölkerung hat ein Recht auf ehrliche Politik und Entlastung vom steigenden Verkehr“, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint.
Nordumfahrung: Von der ÖVP einst beantragt, bis heute verhindert
Bereits 1990 hatte der damalige ÖVP-Landtagsabgeordnete Leo Gomig eine Nordumfahrung für Sillian mittels Tunnel durch den Berg beantragt und der Landtag hat zugestimmt. Die Nordumfahrung gibt es aber immer noch nicht. „Heute haben wir mit 6.500 Fahrzeugen pro Tag in Sillian doppelt so viel Verkehr als damals. Aber statt die Nordumfahrung ernsthaft zu prüfen und die Kosten dafür seriös zu berechnen, schiebt die schwarz-rote Landesregierung unseren Vorstoß für die Nordumfahrung auf die lange Bank. Die Landesregierung favorisiert die Südumfahrung, obwohl sie 45.000 Quadratmeter Grund verbraucht und auch mehr als 100 Millionen Euro kostet“, berichtet Markus Sint. Seit 2017 hat die Liste Fritz sechs Landtagsanfragen und einen Landtagsantrag eingebracht. Die Bilanz ist ernüchternd. Jahrelang kein konkreter Zeitplan, keine Variantenentscheidung, keine vertiefte Prüfung der Nordumfahrung, keine seriöse Kostenschätzung. Nur eine grobe Schätzung von 150–160 Millionen Euro. „Eine ehrliche Politik verlangt, alle Varianten ernsthaft zu prüfen und der Bevölkerung vorzulegen. Auch die Nordumfahrung. Stattdessen wurde diese Option nie seriös betrachtet, sondern stur ignoriert. Das ist politisches Unvermögen auf Kosten der Menschen in Sillian und Arnbach“, sagt Sint.
Schluss mit dem politischen Verschleppen, Bevölkerung endlich entlasten!
Die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina und die verkehrspolitischen Entscheidungen Südtirols werden den Verkehr in Osttirol weiter ansteigen lassen. „Daher verlangen wir die sofortige vertiefte Prüfung der Nordumfahrung mit einer seriösen Kostenschätzung“, zeigt Markus Sint auf.
Verkehrswende auch in der Stadt Lienz weiterverfolgen
Die Verkehrsbelastung in und durch Lienz bleibt seit über einem Jahrzehnt auf einem konstant hohen Niveau: Rund 22.000 Kraftfahrzeuge rollen täglich durch die Osttiroler Bezirkshauptstadt. Angesichts dieser Zahlen begrüßt die Liste Fritz ausdrücklich den Trend hin zu umweltfreundlicher Mobilität. „Es ist erfreulich, wenn der Stadtbus Lienz endlich eine steigende Nachfrage verzeichnet. Laut VVT sind es mittlerweile 60 Prozent mehr Fahrgäste. Das Angebot muss stimmen, dann steigen die Menschen auch auf die Öffis um und das gehört ausgebaut“, betont Anton Raggl, Bezirkssprecher der Liste Fritz. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung ortet die Liste Fritz noch Handlungsbedarf beim Radverkehr. „Es braucht einen konsequenten Ausbau des Radwegenetzes. Das betrifft vor allem den geplanten Fußweg an der rechten Iselseite. Hier bietet sich ein Radweg an. Ein durchgehender Radfahrstreifen bis zur Berufsschule bzw. zum Campus Lienz würde motivieren, aufs Rad zu steigen. Das wäre auch im Sinn der Tiroler Radstrategie, sie muss auch in Lienz weiterverfolgt und mit Leben gefüllt werden. Überall dort, wo Lücken im Radwegnetz bestehen, müssen diese Schritt für Schritt geschlossen werden“, so Raggl abschließend.