Ein Kind in der Schule

Geld für Prestigeprojekte hat die ÖVP immer, für die Schwächsten aber nicht!

ÖVP-Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf lässt aufhorchen: Aus Kostengründen für die Gemeinden will er behinderte Kinder nicht in den Regelschulbetrieb integrieren, sondern in die Sonderschule abschieben.

“Das ist die nächste heftige Attacke von ÖVP-Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf auf die Schwächsten der Tiroler Gesellschaft. Es reicht, Herr Schöpf, die Einsparungen zugunsten der Tiroler Gemeinden dürfen nicht ständig zu Lasten der Schwächsten in unserer Gesellschaft gehen! Zuerst Ihr Wunsch nach Wiedereinführung des Kinderregresses bei der Pflege, jetzt Ihre Absicht, behinderte Kinder nicht mehr in die Regelschule, sondern in die Sonderschule zu schicken. Und anstatt an die behinderten Kinder und ihre Eltern zu denken, führen Sie immer nur Kostengründe ins Treffen, dabei haben die Gemeinden – wie es scheint – für Asphalt und Beton sowie für Prestigeprojekte immer ausreichend Geld!”, empört sich FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Wahlfreiheit für Eltern behinderter Kinder ist Errungenschaft!

Die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol sieht ÖVP-Gemeindeverbandspräsident Schöpf in dieser Frage aber komplett isoliert, zumal selbst die ÖVP-dominierte Landesregierung eine andere Richtung einschlägt.

Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz

“Es war schon eine Errungenschaft, dass wir in Tirol die Wahlfreiheit für die Eltern von behinderten Kindern erreichen konnten. Die Tatsache also, dass behinderte Kinder dort zur Schule gehen können, wo sie wohnen und leben, wo ihre Freunde sind. Also wohnortnahe, mit anderen Kindern und eben nicht in Sondereinrichtungen. Unsere unmittelbaren Nachbarn in Südtirol sind uns in dieser sozialen Frage viele Jahre voraus. Es ist ein fachlich-inhaltliches Trauerspiel, wenn dem ÖVP-Gemeindeverbandspräsidenten die UN-Behindertenrechtskonvention, die im Jahr 2006 beschlossen worden und seit 2008 in Kraft ist, im Jahr 2015 immer noch nichts sagt und unbekannt ist”, stellt Andrea Haselwanter-Schneider fest.

ÖVP-Attacken beweisen soziale Kälte!

“Es ist aber vor allem ein soziales Trauerspiel und ein neuerlicher Akt sozialer Kälte, wenn Vertreter der obersten ÖVP-Riege politische Attacken, getrieben von falschen Einsparungsgedanken, auf dem Rücken der sozial Schwächsten austragen. Wohin soll das führen, wen soll es als nächstes treffen? Aber leider ist das derzeit der Zustand, den wir laufend erleben, dass die ÖVP sich in die soziale Eiszeit manövriert. Für alles und jedes gibt die ÖVP Geld aus, aber nicht für diejenigen, die es brauchen, für diejenigen, denen es heute in diesem Land nicht gut geht”, zeigt sich die FRITZ-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider erbost.

Zum Nachlesen:

Gemeinden ärgern Kosten für Inklusion, Tiroler Tageszeitung vom 24. September 2015