„Die Geduld vieler Unternehmer, die sich in Tirol an die Gesetze halten, ist zu Ende. Es darf nicht länger Gleiche und Gleichere geben. Es geht nicht, dass sich die einen an Gesetze halten und die anderen dieselben ignorieren. Hier geht es um Gerechtigkeit und um Fairness gegenüber allen anderen Hotelbetreibern, die sich an die Gesetze und Vorgaben gehalten haben!“, begründet Klubobmann Markus Sint den Dringlichkeitsantrag der Liste Fritz im Mai-Landtag, mit dem die Landesregierung aufgefordert wird, die Bettenanzahl bei allen Großhotels behördlich zu überprüfen. „Es geht um eine Überprüfung aller Großhotels mit mehr als 150 Betten. Die Behörde soll konkret überprüfen, ob die genehmigte Bettenanzahl auch mit der tatsächlich angebotenen Bettenanzahl übereinstimmt. Wie Fälle in Jochberg und zuletzt in Kals beweisen, sind solche Überprüfungen notwendig. Mit dem Dringlichkeitsantrag im Tiroler Landtag zwingen wir ÖVP und SPÖ, endlich Flagge zu zeigen wie sie es mit der Kontrolle der Tiroler Landesgesetze halten! Nimmt die Tiroler Landesregierung die Tiroler Landesgesetze ernst, dann hat sie auch die Pflicht, die Einhaltung der Landesgesetze zu kontrollieren und die aufgedeckten Missstände abzustellen!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar.
Jochberg und Kals sind die Spitze des Eisberges und keine Einzelfälle!
Zuerst war es das Fünf-Sterne-Hotel Kempinski in Jochberg, das mehr Betten angeboten hat als genehmigt waren. Jetzt hat es Ungereimtheiten beim Gradonna Mountain Resort mit Hotel und Chalets des Schultz-Konzerns gegeben. Laut firmeneigener Homepage wurden mehr Betten angeboten als genehmigt waren. Nach einer angekündigten Überprüfung sind dann sechs Chalets plötzlich und wie durch Zauberhand von der Schultz-Homepage verschwunden. Bei der Überprüfung durch die Behörde – interessanterweise erst nach der Wintersaison – waren die Chalets dann zwar wieder da, aber plötzlich als Mitarbeiterunterkünfte genutzt. „Aus teuer zu verkaufenden Chalet-Betten sollen plötzlich und ebenso unerlaubt Mitarbeiter-Betten geworden sein? Wer’s glaubt, wird selig! Da lassen sich die Behörden und die Landesregierung vom Schultz-Konzern am Nasenring durch die Manege führen!“ so Sint, der nach den Fällen Kempinski in Jochberg oder Gradonna in Kals nicht von Einzelfällen ausgeht. „Die sind nur die Spitze des Eisberges, denn seit Jahren schauen Gemeinden, Behörden und Landesregierung nicht genau hin. Die Landesregierung hat bisher immer von einem Einzelfall geredet, jetzt zeigt sich, dass das Unfug ist. Wo die Behörden geprüft haben, sind sie auf Missstände gestoßen. Das zeigt, wie notwendig eine landesweite behördliche Überprüfung ist. In Tirol gibt es mehr als 150 Großhotels mit mehr als 150 Betten und die gehören endlich behördlich kontrolliert!“, fordert Sint. „Letztlich gehen solche illegalen Praktiken zu Lasten aller anderen, redlich arbeitenden Unternehmer und schlussendlich schaden sie der gesamten Tourismusbranche.“