Luxus-Chaletdorf in St. Johann zeigt Fehlentwicklungen in der Wohnbau- und Tourismuspolitik Tirols auf!
Liste Fritz kritisiert Investorenmodell – zusätzliche Freizeitwohnsitze sollen Mega-Projekt finanzieren
“Die Sünden bleiben dieselben, die Gemeinden wechseln. Diesmal ist St. Johann in Tirol mit dem ´Kitz Alpen Resort` an der Reihe. Seit Jahren wird in St. Johann um ein Chaletdorf gerungen, jetzt gibt die Mehrheit im Gemeinderat grünes Licht. Auf mehr als 8.500 Quadratmeter Grund werden 12 Gebäude mit 110 Zimmern und 269 Betten errichtet. Für den Hauch von Luxus im Chaletdorf soll gehobene Gastronomie und ein Schwimmteich samt Liegewiese sorgen. Wir wollen der Gemeinde und den Betreibern nicht das Bemühen um ein verträgliches Projekt absprechen, zumal mehrmals umgeplant wurde und es einen Raumordnungsvertrag samt Betriebspflicht gibt. Aber das Luxus-Chaletdorf in St. Johann zeigt die Fehlentwicklungen in der Wohnungs- und Tourismuspolitik auf. Die Bürger in St. Johann brauchen kein Luxus-Chaletdorf, sondern Wohnraum, den sie sich leisten können”, stellen Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint und der Bezirkssprecher der Liste Fritz in Kitzbühel, Sepp Niedermoser, fest.
Noch mehr Nächtigungen nicht das Ziel!
“Noch mehr Betten und noch mehr Nächtigungen bringen noch mehr Verkehr! Mit mehr als 530.000 Nächtigungen im Tourismusjahr 2019 hat St. Johann Platz 24 der nächtigungsstärksten Gemeinden Tirols belegt, vor Fieberbrunn oder vor Westendorf! Immer noch mehr Betten und immer noch mehr Nächtigungen können nicht das Ziel sein. Letztlich macht ein derartiges Mega-Projekt mit 269 Betten den anderen Hotels, vor allem aber den Pensionen und Privatvermietern, brutale Konkurrenz. Statt sich touristisch neu zu entwickeln, kannibalisiert man sich gegenseitig!”, erklären Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint und der Bezirkssprecher der Liste Fritz in Kitzbühel, Sepp Niedermoser.
Gut für Investoren, schlecht für Bürger und Gemeinde!
Für die Liste Fritz ist der Weg über ein weiteres Investorenmodell der falsche Weg. Der Deal, zusätzliche Freizeitwohnsitze zu genehmigen, um das Mega-Hotel-Projekt zu finanzieren, ist ein absoluter Sündenfall.
“Offenbar hat es sich noch nicht in ganz Tirol herumgesprochen, dass solche Freizeitwohnsitz-Deals zwar gut für Investoren und Projektbetreiber, aber schlecht für Bürger und Gemeinde sind. Statt Goldgräberstimmung sollte in den Gemeinden Alarmstufe rot herrschen. Zusätzliche Freizeitwohnsitze sind das Letzte, was Tirol braucht. Sie verknappen Grund und Boden und verteuern das ohnehin schon sündteure Wohnen für die Einheimischen noch mehr. Die Tiroler brauchen nicht noch mehr Investorenmodelle, bei denen es nicht um Tourismus geht, sondern um Kapitalanlage samt fetter Rendite. Einige wenige spekulieren auf Kosten aller mit Tiroler Grund und Boden”, halten Markus Sint und Sepp Niedermoser von der Liste Fritz fest.
Finanzierung von Mega-Projekt ist Privatsache!
“Es ist ja lächerlich, wenn kapitalstarke Projektbetreiber wie die Unterberger-Gruppe und die Chaletdorf-Betreiber der Kitz Alps Residence-Gruppe vorgeben, vier zusätzliche Freizeitwohnsitze zur Finanzierung dieses Luxus-Chaletdorfes zu brauchen. Die Finanzierung ihrer Projekte ist ihre Sache, nicht Aufgabe der Öffentlichkeit! Die Aufgabe der Gemeinde- und Landespolitik ist es nicht, Chaletdorf-Betreibern zusätzliche Freizeitwohnsitze zuzuschanzen. Es ist ihre Aufgabe, auf die Bürger zu schauen und mit dem Grund und Boden in Tirol sorgsam und sparsam umzugehen. Es wird ein Offenbarungseid, ob die schwarz-grüne Platter-Regierung dieses Luxus-Chaletdorf samt Freizeitwohnsitzen einfach so durchwinkt”, sind Markus Sint und Sepp Niedermoser von der Liste Fritz überzeugt.