Wird ein Kleinunternehmer krank, wird’s existenzbedrohend!
Patrick P. ist selbständiger Tischler, einer von mehr als 22.000 Ein-Personen-Unternehmern in Tirol. Im Krankheitsfall bekommt er ab dem 43. Krankenstandstag ein Krankengeld von knapp 30 Euro. Hat er – wie viele Kleinunternehmer – eine Zusatzversicherung abgeschlossen, dann bekommt er ab dem 4. Krankenstandstag Krankengeld. Bisher in der Höhe von rund 30 Euro, ab 1.1.2017 ist das Krankengeld drastisch gekürzt worden und im geringsten Fall bekommt Herr P. jetzt nur mehr 8,50 Euro!
Warum kümmert sich niemand um tausende Tiroler Kleinunternehmer?
“Die drastische Kürzung bei der Zusatzversicherung für Kleinunternehmer kann für viele von ihnen existenzbedrohend sein. Von den mehr als 22.000 Ein-Personen-Unternehmen sind auch tausende in Tirol betroffen. Daher starten wir diese Landtagsinitiative, um die zuständigen Stellen im Bund auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Der Tiroler Landtag ist nicht zuständig, aber tausende Tiroler Kleinunternehmer sind betroffen!”, weiß Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider nach zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen.
Liste Fritz schafft Problembewusstsein: Wenn ein Malermeister krank wird, Tiroler Tageszeitung vom 15. März 2017
Zusatzversicherungstopf ist leer!
Fakt ist, dass die betroffenen Kleinunternehmer weiterhin gleich hohe Beträge einzahlen, aber im Falle einer Krankheit um bis zu 70% weniger herausbekommen.
“Das ist absolut ungerecht. Da gibt es im Sinne der tausenden Kleinunternehmer absoluten Handlungsbedarf der Politik. Es kann nicht sein, dass die Tausenden Kleinunternehmer im Regen stehen gelassen werden, nur weil sich niemand für sie zuständig fühlt!”, legt sich Andrea Haselwanter-Schneider für die “vergessenen Unternehmer in Tirol” ins Zeug.
Besonders hart trifft es die kleinen, nicht die großen Unternehmer!
“Wir reden hier von Ein-Personen-Unternehmen, die nicht die großen Umsätze machen und keine fetten Gewinne schreiben: Von Handwerkern, wie selbständigen Malern oder Elektrikern, von selbständigen Buchhaltern, Fotografen oder Grafikern, von Wiedereinsteigerinnen und Menschen, die ihren Job verloren haben und mit einem gewissen Alter kaum mehr eingestellt werden, weshalb sie sich selbständig gemacht haben. Diese Kleinunternehmer eint, dass sie alle jeden Euro zweimal umdrehen müssen, eine solche Kürzung hat daher drastische Auswirkungen auf ihre Arbeit und ihr Leben”, hofft Andrea Haselwanter-Schneider auf ein einstimmiges und deutliches Signal des Tiroler Landtages in Richtung Bundesregierung.
Im Wortlaut: