Steuergeld für die Tiroler Festspiele Erl in Italien gelandet!

„Mit unserer Landtagsanfrage enthüllen wir, dass viel mehr Geld von den Tiroler Festspielen Erl nach Italien geflossen ist als bisher bekannt. Zu den monatlich 10.000 Euro, die nach Lucca für die Accademia di Montegral geflossen sind, kommen allein in den letzten sechs Jahren von 2011-2017 noch einmal 242.737 Euro dazu. Das sind pro Jahr mehr als 40.000 Euro! Dieses Geld ist von den Tiroler Festspielen Erl an eine Veranstaltungsagentur ARTE SRL in Neapel geflossen. Eigentümer dieser Veranstaltungsagentur sind Leopoldo Montresor und Frau Christin Kirn, die Lebensgefährtin von Herrn Kuhn“, deckt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint auf.

Bundes- und Landesregierung decken diese Steuergeldverwendung seit Jahren!
„Nachdem die Tiroler Festspiele Erl mit zuletzt jährlich 1,15 Millionen Euro Steuergeld vom Land Tirol und jährlich 1,15 Millionen Euro Steuergeld vom Bund gefördert worden sind und nachdem die Leistungen aus dem Budget der Tiroler Festspiele Erl Gesellschaft abgedeckt worden sind, ist davon auszugehen, dass auch Steuergelder nach Italien geflossen sind! Es ist ein starkes Stück, dass Tiroler und Österreichische Steuerzahler einen künstlerischen Zulieferbetrieb in Italien mitfinanzieren müssen und dass Landes- und Bundesregierung diese Praxis jahrelang stillschweigend toleriert haben!“, kritisiert Landtagsabgeordneter Markus Sint.

Schwacher Trost: Zahlungen nach Italien sind gestoppt!
MS Portraet 8„Natürlich stellt sich die Frage, wofür ist so viel Geld nach Italien geflossen? Laut ÖVP-Landesrätin Palfrader war die Accademia di Montegral in Lucca für Aus- und Fortbildungen von jungen Künstlern notwendig, hier wurden Neuproduktionen erarbeitet sowie Ideen und Konzepte getestet. Gerade die Abgeschiedenheit des Klosters, so Palfrader, sei als wesentlicher Teil des künstlerischen Prozesses und der damit verbundenen Qualität ins Treffen geführt worden. Die Zusammenarbeit mit der Accademia di Montegral wurde mit 31.12.2018 eingestellt. Das wirft natürlich die Frage auf, warum hat es diese Accademia in Italien samt hoher Kosten für die Veranstaltungsagentur in Neapel bisher für die Tiroler Festspiele Erl überhaupt gebraucht, wenn die Zusammenarbeit jetzt – mir nichts dir nichts – aufgekündigt werden kann? Entweder war sie bisher auch nicht wichtig oder künftig leidet die Qualität“, meint Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint.

Platter-Regierung übergibt Gesellschaftsanteile ungeprüft!
„Unverständlich ist es, dass die schwarz-grüne Landesregierung bei der Übertragung der Gesellschaftsanteile von der öffentlichen Hand an die Privatstiftung nicht einmal eine Gebarungsüberprüfung durchgeführt hat. Die Landesregierung hat als Mehrheitseigentümerin der Tiroler Festspiele Erl Gesellschaft einfach ihre Anteile an eine private Stiftung übertragen, ohne zu prüfen, wie es um die Gesellschaft steht, was an Vermögen oder Schulden oder Anlagen vorhanden ist. Auch wenn es rechtlich nicht notwendig sein mag, normal ist es nicht. Bevor ich etwas abgebe und übergebe, will ich genau wissen, welchen Wert es hat und was ich da abgebe und übergebe. Aber offenbar ticken bei der Landesregierung die Uhren anders“, stellt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint unmissverständlich fest.