Für Liste Fritz-Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider ist die Forderung der Mattle ÖVP eine Anklage gegen die eigene Untätigkeit. „Die ÖVP ist seit 38 Jahren in verschieden Konstellationen in der Bundesregierung, in Tirol seit 78 Jahren zuständig. Ich frage mich, wer die ÖVP an der Umsetzung von Verbesserungen für die Menschen gehindert hat?“ ist für Haselwanter-Schneider die Forderung, dass sich Leistung wieder lohnen soll, nichts anderes als Wähler- oder Stimmenfang im Hinblick auf die kommenden Nationalratswahlen. „Die ÖVP war in Tirol immer in der Verantwortung, hatte die Möglichkeit die Weichen dafür zu stellen und etwas zu ändern. Passiert ist wenig bis gar nichts. Im aktuellen Steuer- und Abgabenvergleich der 38 OECD-Länder weist Österreich die dritthöchste Quote auf. Die ÖVP hat in den Jahren, in denen sie in der Regierung ist, gegen ihre Forderung eine leistungsfeindliche Politik gemacht!“ so Haselwanter-Schneider, für die diese Forderung den kommenden Nationalratswahlen geschuldet sind. Beispiele für die leistungsfeindliche Politik der ÖVP gibt es Zuhauf.

Frauen sind besonders benachteiligt

Nach wie vor sind die Fraueneinkommen unterirdisch. Durch den langen Durchrechnungszeitraum gelingt es den Frauen nicht mehr, nach Kindererziehung und Care-Arbeit durch guten Verdienst höhere Versicherungssummen anzusparen. Auch bei Vollzeitarbeit lohnt sich Leistung in Tirol bei vielen nicht mehr. „Wir müssen die Frage klären, was es braucht, damit die Menschen überhaupt in Vollzeit arbeiten können!“ sieht Haselwanter-Schneider eindeutig die Politik in der Verantwortung. „Wir Frauen sind keine Känguruh’s, die den Nachwuchs in der Beuteltasche mit sich herumtragen. Auch Betreuungsarbeit ist Arbeit. Leider unbezahlt. Vollzeitarbeit wird erst dann möglich, wenn es für die Kinder auch einen Betreuungsplatz gibt. Und das geht eben nur über einen Rechtsanspruch!“ erinnert Haselwanter-Schneider die schwarz-rote Landesregierung an ihr Wahlversprechen, dass nicht umgesetzt wurde. „Ihr habt das vollmundig versprochen, was blieb, ist lediglich ein Recht auf Vermittlung eines Betreuungsplatzes!“

Einkommensbericht der Tiroler Arbeiterkammer zeigt dramatische Entwicklung

Die Zahlen und Fakten dieses Berichtes sind eigentlich nichts Neues. Sie beweisen lediglich, dass es der ÖVP mit ihrer Forderung tatsächlich niemals ernst war. „Die Tirolerinnen verdienen um 3,8% weniger als der Österreichschnitt. Dramatisch ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen. So verdienen Tiroler Männer im Schnitt 39.140 Euro, Frauen nur 23.300 Euro. Tiroler Frauen bekommen um 7,8% weniger als die durchschnittliche Österreicherin. Bei derart erschreckenden Zahlen ist der Weg in die Altersarmut vorgezeichnet!“

Eigentum in Tirol ist nicht leistbar

„Wer nicht gewinnt oder groß erbt, dem bleibt der Weg zum Eigentum versperrt!“ Ein Sinnspruch, der die derzeitige Situation in Tirol auf den Punkt bringt. „Wie soll bei diesen Grund- und Bodenpreisen in Tirol ein junger Mensch noch zu Eigentum kommen? Niedere Einkommen, hohe Wohnungspreise, nicht förderliche Kreditvergaberichtlinien helfen bei der Schaffung von Eigentum sicherlich nicht!“ fordert Haselwanter-Schneider die Mattle-ÖVP auf, endlich in die Gänge zu kommen. „Ihr sollt nicht nur an die nächste Generation glauben, denn Glauben heißt nichts wissen. Schafft aktiv Rahmenbedingungen, damit die nächste Generation eine Lebensgrundlage hat! Mit immer gleichen Stehsätzen und Versprechungen jedenfalls wird das nicht gelingen!“