“In Sonntagsreden sind alle gegen den Bodenfraß, vor Ort folgt ein Angriff nach dem anderen auf die wertvollsten landwirtschaftlichen Böden! Das ist jetzt die Nagelprobe für den verantwortlichen ÖVP-Landesrat Josef Geisler!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest. Im Planungsverband Leukental mit den Gemeinden Aurach, Jochberg, Kirchdorf, Oberndorf, Reith, St. Johann in Tirol und der Stadtgemeinde Kitzbühel geht es jetzt um 100.000 Quadratmeter hochwertige Wiesen, die für das nächste Gewerbegebiet geopfert werden sollen. Die Gemeinden St. Johann und Oberndorf wollen das so, letztverantwortlich ist ÖVP-Landesrat Geisler. „Geisler ist einerseits höchster Bauernvertreter im Land und andererseits für die Boden- und Widmungspolitik zuständig. Wir als Liste Fritz haben vor Geisler als Raumordnungslandesrat immer gewarnt, zumal es augenscheinlich war, dass es zu handfesten Interessenskonflikten kommen muss”, erklärt Sint, für den das nicht nur eine Nagelprobe für ÖVP-Landesrat Geisler, sondern auch für die schwarz-rote Landesregierung ist. “Bodenfraß stoppen heißt die vorhandenen, grünen Wiesen zu bewahren. Das ist Klimaschutz, das ist Menschenschutz! Genau deshalb hat man diese grünen Wiesen vor gerade einmal vier Jahren als landwirtschaftliche Vorsorgeflächen besonders geschützt. Die Idee hinter dieser Ausweisung als landwirtschaftliche Vorsorgeflächen ist es, grüne Wiesen und Äcker für die landwirtschaftliche Produktion zu erhalten, die grassierende Bodenversiegelung und den Bodenfraß einzudämmen. Tirol hat nur etwa 12% besiedelbare Fläche, trotzdem verbaut Tirol täglich 8.000 m2 Grund und Boden. Damit muss einmal Schluss sein, wir sägen uns den Ast ab, auf dem wir sitzen!”, ist Markus Sint überzeugt.

Verfehlte ÖVP-Bodenpolitik: Für das x-te Gewerbegebiet sind nicht 100.000 m2 zu opfern

Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fordert von Geisler, sich klar gegen diese Mega-Gewerbegebiete zu entscheiden. „Die Landesregierung muss sich deklarieren. Beugen sich Mattle, Geisler und Dornauer dem Druck der Gemeinden und der Wirtschaft, dann braucht der ÖVP-Bauernbund keine Krokodilstränen mehr über den brutalen Bodenfraß und das Zubetonieren des Landes inklusive Verlust dringend benötigter landwirtschaftlicher Anbauflächen zu vergießen. Es geht um Glaubwürdigkeit!”, ist Sint überzeugt, für den eine Zustimmung zu einem solchen Mega-Gewerbegebiet einmal mehr die verfehlte ÖVP-Bodenpolitik beweist. “Ich fordere die Landesregierung auf, endlich Charakter und Weitblick zu zeigen. Machen sie Schluss mit Klientelpolitik! Wenn solche landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen nicht einmal vier Jahre lang Bestand haben, dann sind diese Verordnungen und Beschlüsse das Papier nicht wert, auf dem sie stehen!”

“Hier geht mehr verloren als zu gewinnen ist, das x-te Gewerbegebiet rettet die Gemeinden nicht. Erst recht nicht, wo alle Betriebe jammern, ohnehin keine Mitarbeiter mehr zu finden. Lagerhallen mit wenigen, unterdurchschnittlich bezahlten Angestellten waren noch nie eine Cash-Cow. Für die Gemeinden fallen hohe Erschließungskosten und mehr Verkehr an, die Kommunalsteuer hält sich dafür in Grenzen.”