Der Eingan zur Hypo Tirol Bank Zentrale in Innsbruck

Landesbank Hypo Tirol: Fremdwährungsanleihen als Risiko!

In den Jahren 2005 bis 2007 hat die Landesbank Hypo Tirol Fremdwährungsanleihen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro aufgenommen. Diese Anleihen in Schweizer Franken, Japanischem Yen und US Dollar, betrugen mit Stichtag 31.12.2014 laut Hypo Tirol noch 770 Millionen Euro.

“Eine gewaltige Summe. Daher wollen wir wissen, wie hoch die Risiken für die Tiroler Steuerzahler sind, die sich hinter diesen Millionenbeträgen verstecken?”, erklärt FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider, warum die Liste Fritz eine schriftliche Anfrage an Hypo-Eigentümervertreter Landeshauptmann Günther Platter gestellt hat.

LH Platter: „Keine namhaften Risiken“:

In seiner schriftlichen Anfragebeantwortung bemüht sich Landeshauptmann Platter, vor allem zu beschwichtigen:
• Das Risiko zur Refinanzierung setzen Platter und die Hypo mit „gering“ an
• Bei den Fremdwährungsanleihen drohen laut Platter und der Hypo „aus heutiger Sicht keine Verluste“
• Die Absicherungsgeschäfte sind laut Platter und der Hypo „als sicher anzusehen“, die Gefahr, dass ein SWAP-Partner ausfalle sei „aus heutiger Sicht sehr gering“
• Von der Pfandbriefstelle, für die die Hypo Bank gerade 75 Mio. an Haftungen aufbringen musste, ist laut Platter und der Hypo „aus heutiger Sicht für alle bekannten Risiken aus der HETA vorgesorgt“

“Das Risiko? Gering, sehr gering, nicht namhaft. Die Verluste? Aus heutiger Sicht nicht zu erwarten. Alles supersicher und für alles vorgesorgt. Aber können diese komplexen Finanzgeschäfte aus der Vergangenheit heute tatsächlich alle risikolos und sicher sein, wenn bei einfachen Kreditgeschäften in der Vergangenheit Millionen in den Sand gesetzt wurden?”, plagen Andrea Haselwanter-Schneider Zweifel.

Zum Nachlesen:

{xtypo_rounded2}Schriftliche Anfragebeantwortung von LH Platter, 17. Juni 2015{/xtypo_rounded2}

{xtypo_rounded2}Landesbank muss dem Land nützen, Tiroler Tageszeitung vom 11. August 2015{/xtypo_rounded2}

{xtypo_rounded2}Haftungen für Hypo enden 2043, Tiroler Tageszeitung vom 11. August 2015{/xtypo_rounded2}

Landesbank Hypo Tirol: Risiko und Zweifel bleiben!

Und Zweifel bleiben tatsächlich. Obwohl Landeshauptmann Platter „keine namhaften Risiken“ sehen will, verweigert er eine Garantie, dass die Landesbank Hypo Tirol alle Fremdwährungsanleihen ohne weitere Finanzspritzen bedienen kann.

“Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Erst recht, weil wir von Landeshauptmann Platter und den Hypo-Managern seit Jahren hören, dass die Landesbank Hypo ´gut aufgestellt’ sei und ´uns andere darum beneiden’ würden. Ich erinnere daran, dass Landeshauptmann Platter derartiges noch 2009 im Hypo-Geschäftsbericht geschrieben hat und inzwischen hat die Hypo in den Jahren seiner Landeshauptmann-Zeit mehr als 350 Millionen Euro in den Sand gesetzt!”, ist FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider skeptisch.

Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste FritzMehr als 3 Milliarden Landeshaftung als großes Risiko!

Während das frei verfügbare Jahresbudget des Landes Tirol nur bei etwa 450 Mio. Euro liegt, beträgt die Landeshaftung für die Landesbank Hypo Tirol noch immer 3,6 Milliarden Euro (Stand Stichtag 31.12.2014).

“Das Restrisiko für die Tiroler Steuerzahler bleibt in Sachen Landesbank Hypo in den nächsten Jahre erhalten. Zumal das Land Tirol und damit die Tiroler Steuerzahler noch immer mit 3,6 Milliarden Euro für die Landesbank Hypo haften. Dieses Geld ist ein Vielfaches dessen, was sich das Land Tirol im Fall des Falles leisten kann. Noch immer steckt also viel Risiko in der Landesbank Hypo und damit in der Landeshaftung”, bringt Andrea Haselwanter-Schneider das Problem auf den Punkt.

Tirol braucht jeden Euro für sinnvolle Projekte!

“Wir sind genauso wie die leidgeprüften Tiroler Bürger froh, wenn Platter und die Hypo-Manager recht behalten, und aus den ehemals 1,6 Milliarden Fremdwährungsanleihen und den dazugehörigen SWAP-Geschäften sowie den Haftungen der Hypo Bank für die Pfandbriefstelle und die Bad Bank HETA kein Euro mehr an Verlust und Nachschusspflicht erwachsen. Tirol braucht jeden Euro für sinnvolle Projekte zu Gunsten der Menschen im Land, denen es nicht gut geht und die unsere Hilfe brauchen”, hält FRITZ-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider fest.