Liste Fritz fordert klare Finanzierungszusage des Landes
„Die Kinderbetreuung in Tirol droht für viele Eltern und Gemeinden deutlich teurer zu werden. Das ist derzeit leider bittere Realität“, warnt Andrea Haselwanter-Schneider, Parteiobfrau der Liste Fritz. Hintergrund ist die von der Landesregierung angestrebte Harmonisierung der Kinderbetreuungstarife, die nach Ansicht der Liste Fritz auf dem Rücken der Gemeinden und Familien ausgetragen wird. „Wenn das Land einheitliche Tarife will, dann muss es auch die finanziellen Mittel bereitstellen. Sonst bleibt am Ende wieder alles an den Gemeinden hängen. Und die Eltern zahlen die Zeche.
In Gemeinden, wo die Kinderbetreuung bisher gratis war, könnten durch die neuen Regelungen sogar deutliche Mehrkosten entstehen. Das ist absurd und ungerecht“, kritisiert Haselwanter-Schneider. Im Regierungsübereinkommen von ÖVP und SPÖ wurde ein stufenweiser Ausbau des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung angekündigt. Zunächst ab dem zweiten Lebensjahr, in einer weiteren Ausbaustufe ab 18 Monaten. Auch bessere Bezahlung für Pädagoginnen und Pädagogen sowie der Ausbau von Infrastruktur wurden versprochen. „Das war vor zweieinhalb Jahren. Passiert ist seither herzlich wenig“, so Haselwanter-Schneider. „Statt einem echten Rechtsanspruch gibt es jetzt nur noch ein Versprechen auf Vermittlung eines Platzes. Und das auch nur auf dem Papier.“
Zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben sich inzwischen bei der Liste Fritz gemeldet und vor massiven finanziellen Belastungen gewarnt. „Einige sprechen davon, dass sich die Kosten für die Kinderbetreuung für Eltern verdreifachen könnten. Das ist untragbar. Es kann nicht sein, dass Kinderbetreuung in der einen Gemeinde kostenlos ist und ein paar Kilometer weiter zum Luxus wird“, sagt Haselwanter-Schneider. Die Liste Fritz fordert daher eine klare Finanzierungszusage des Landes Tirol: „Wenn Landeshauptmann Mattle und Landesrätin Hagele die Tarife harmonisieren wollen, dann müssen sie auch das Geld dafür bereitstellen. Die Gemeinden können das nicht aus eigener Kraft stemmen. Ohne finanzielle Unterstützung ist der sogenannte Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz das Papier nicht wert, auf dem er steht“, so Haselwanter-Schneider abschließend.